Hamlet hegt düstere Vermutungen, die bald darauf ihre Bestätigung finden: Der Geist des toten Königs erscheint ihm und fordert Rache für seine Ermordung durch Claudius Hand. Um seinen Onkel zu überführen, täuscht der Prinz eine Geisteskrankheit vor. Ein faszinierendes Doppelspiel beginnt. Hamlet zeigt zwei Gesichter. Der in sich zerrissene Zweifler ist das eine, der unter dem Deckmantel des Wahnsinns Handelnde das andere: Der intrigante Hofmeister Polonius glaubt Hamlets Geisteszustand mit unglücklicher Liebe zu seiner Tochter Ophelia erklären zu können, tatsächlich aber erwidert die junge Frau die Gefühle des Prinzen. Dieser rät ihr jedoch, befeuert vom eigenen Weltekel, zum Gang ins Kloster. Claudius lockt unterdessen, um den Grund für Hamlets eigenartiges Verhalten in Erfahrung zu bringen, dessen Studienbekanntschaften Rosencrantz und Guildenstern an den Hof. Diese werden, zunächst noch scheinbar arglos, mehr und mehr in das Intrigenspiel hineingezogen. Das Auftreten einer Schauspieltruppe gibt Hamlet schließlich Gelegenheit, den Königsmörder zu überführen. Er lässt ein Stück aufführen, das die Ereignisse des Thronraubs deutlich nachzeichnet. Als Claudius erregt vorzeitig die Vorstellung verlässt, hat Hamlet Gewissheit. Eine Kette von Ereignissen wird ausgelöst, an deren Ende Gewalt, Wahnsinn und Tod stehen:
Hamlet ersticht versehentlich Polonius, als dieser heimlich ein heftiges Gespräch zwi-schen ihm und seiner Mutter belauscht, Claudius schickt ihn daraufhin in angeblich diplomatischer Mission gemeinsam mit Rosencrantz und Guildenstern nach England, um ihn dort endgültig loszuwerden. Doch Hamlet durchschaut den Plan, schickt die beiden verräterischen Freunde in den Tod und kehrt selbst nach Dänemark zurück. Dort ist inzwischen Ophelia, deren Geist sich über den Verlust des Vaters und über Hamlets Zurückweisung verwirrt hat, ertrunken. Gleichzeitig ist ihr Bruder Laertes aus Paris zurückgekehrt, um den Tod seines Vaters zu rächen. Ein Fechtkampf zwischen Hamlet und Laertes mündet schließlich in die Katastrophe. Die eingeforderte Rache vollzieht sich in verhängnisvoller Weise und fordert ihre Opfer.
REGIE: Daniel Karasek | BÜHNE: Geelke Gaycken | KOSTÜME: Azizah Hocke
MUSIK: Ture Rückwardt | CHOREOGRAFIE: Catharina Lühr
MIT: David Allers, Jennifer Böhm, Ellen Dorn, Imanuel Humm, Siegfried Jacobs, Rainer Jordan, Eva Krautwig, Ksch. Siegfried Kristen, Sven Mattke, Mirjam Sme-kal, Luisa Taraz, Stefan W. Wang, Felix Zimmer