In Hans Werner Henzes Version erfährt die alte Geschichte ein surreales Nachleben. Artemis, Göttin der Jagd und Patronin des Jägers Hippolyt, flickt ihn wieder zusammen, erweckt ihn zu neuem Leben und sperrt ihn in einen Käfig. Der Jüngling Hippolyt, der nie an der Liebe interessiert war, erkämpft sich die Freiheit und bricht auf in die Wälder. Dort fällt er ein in den Tanz des Minotaurus, des Stiermenschen, den sein Vater Theseus einst getötet hatte.
Die letzte Oper Henzes, des großen alten Mannes der deutschen Musik, wurde einmütig als großes, frisches Werk begrüßt. Er lebt bei Rom in der Nähe des Artemis-Tempels, in dem der zweite Akt spielt. Mit altmeisterlich-klaren Strichen zeichnet er den Mythos nach, so wie Picasso am Ende seines Lebens dem Minotaurus-Bild nachgespürt hatte.
Henzes Phaedra, die die Kritikerumfrage der „Opernwelt“ gerade zur „Uraufführung des Jahres 2007“ kürte, wird bei uns sogleich nachgespielt! Er begann seine Komponistenlaufbahn in Heidelberg als Schüler von Wolfgang Fortner.
Dirigent: Dietger Holm, Regie :Daniel Cremer, Bühnenbild: Ben Baur, Kostüme: Amélie Sator
Mit: Carolyn Frank, Maraile Lichdi; Yosemeh Adjei, Alejandro Armenta, Emilio Pons