Anette und Boris, die eigentlich ganz glücklich sind, das aber irgendwie nicht richtig mitkriegen. Felix und Emilia, die gar nicht mehr zusammen sind, dann aber doch - friedlich getrennt und unter Freunden - als Pärchen auftauchen. Sie alle folgen einer Einladung - man sollte sich doch endlich mal wiedersehen - in die schicke Wohnung von Dylan und Charlotte. Schon in der Vorbereitung der einzelnen Paare zeigt sich, wie mühsam und verlogen das geworden ist, was sich zu Recht einmal Freundschaft nannte. Da will Boris eigentlich gar nicht mit, weil er auf Dylans Geld neidisch ist, Anette findet Charlotte ziemlich anstrengend, und Emilia gehört, seit sie alleine lebt, doch gar nicht mehr richtig dazu.
Bei den Gastgebern angekommen, fällt man sich dann schließlich um den Hals, Komplimente schwirren durch den Raum, Belanglosigkeiten fliegen munter hin und her. Es ist wahnsinnig nett. Da fällt es auch gar nicht auf, dass die vermeintlich selbstgebratene Ente vom China-Imbiss kommt, da lügt Emilia eine "Mir geht es nach der Trennung besonders gut"-Stimmung vor, obwohl sie in einer handfesten Depression steckt, und Anette und Boris fühlen sich einfach nur unwohl. So könnte der Abend weitergehen, würde Felix nicht ein besonders prickelndes Gesellschaftsspiel vorschlagen: Erkennen sich Liebespaare im Dunkeln? Finden sich die, die zusammengehören, wenn alle blind sind, unbekleidet und gleich riechen? Der Ausgang des Experiments ist überraschend und folgenreich für die einzelnen Paarbeziehungen.
Regie: Alexander Tull / Bühne: Gitti Scherer / Kostüme: Vesna Hiltmann / Dramturgie: Freya Schlingmann, Inge Zeppenfeld
Mit: Wenzel Banneyer / Katja Bramm / Christian Dräger / Ina Fritsche / Annabelle Leip / Leif Stawski