Der hat sich verschuldet, um der Generalstochter Hedda ein adäquates Heim zu bieten, und doch ist es ihr nicht glanzvoll genug, fühlt sie sich umgeben von Mittelmaß und Spießern.Sie hat die Rolle der Ehefrau angenommen, nun wird von ihr erwartet, dass sie diese ausfüllt, indem sie auch Mutter wird. Hedda Gabler aber, die nicht umsonst im Titel von Ibsen mit ihrem Mädchennamen versehen wurde, will diese Rolle nicht spielen. Sie sehnt sich nach Freiheit und Schönheit, nach einer Tat - nach etwas Exzeptionellem also, das aus der Konvention herausragt, aber sie hat selbst nicht den Mut zu diesem Ausbruchsversuch. Zu sehr ist sie trotz aller Verachtung von der öffentlichen Meinung abhängig. Und so quält sie die Langeweile. Da nützt auch das Angebot ihres alten Verehrers Brack nichts, sich vor dem tristen Ehealltag in eine Affäre mit ihm zu retten.
Hedda selbst kann keinen Sinn, keine Aufgabe, keinen Platz in der Gesellschaft für sich finden, ihre einzige Sehnsucht: "Einmal in meinem Leben will ich Macht besitzen über das Schicksal eines anderen Menschen." Dieser Mensch soll ihre Jugendliebe Eilert Lövborg sein, der, nach einem Lotterleben in seiner Jugendzeit, nun mit Hilfe von Thea Elvsted auf den Pfad der Tugend und des geistigen Schaffens zurückgefunden hat. Mit seinem noch unveröffentlichten genialen Buch droht er Tesman zu überflügeln und bedroht damit auch die finanzielle Zukunft des Ehepaares. Für Hedda aber spielt diese Tatsache nur eine untergeordnete Rolle: Wichtiger ist, dass nicht sie, sondern Thea Elvsted Macht über Lövborg bekommen hat - und nicht nur das: Das bahnbrechende Buch ist ihrer beider Kind. Zwar gelingt es Hedda, ihren alten Einfluss auf Lövborg zurückzugewinnen, aber statt Glanz schafft sie nur Zerstörung ...
Regie: Markus DietzBühne und Kostüme: Franz LehrEs spielen: Julia Berke, Stephanie Schönfeld, Susanne Stein, Silvia Weiskopf, Alexander Gamnitzer, Thomas Huber und Andreas Keller
Nächste Vorstellung am 27.1., ebenfalls 19.30 Uhr