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Heinrich von Kleist - "Das Käthchen von Heilbronn" - Landestheater Linz

Premiere 27. Jänner 2010, 19.30 Uhr in den Kammerspielen

Schwaben im Mittelalter: Graf Wetter vom Strahl muss sich vor einem Femegericht verantworten. Der Heilbronner Waffenschmied Theobald Friedeborn beschuldigt ihn, seine Tochter Käthchen verhext zu haben.

Das 15-jährige Mädchen folgt dem Ritter, seit es ihn das erste Mal sah, auf Schritt und Tritt. Eine Fehde mit dem Rheingrafen, angestiftet von Kunigunde von Thurneck, lenkt Graf vom Strahl allerdings zunächst von diesem Problem ab. Er kommt zu dem Entschluss, Kunigunde zu heiraten, da ihm im Traum eine kaiserliche Braut verheißen worden war. Der Rheingraf plant einen Anschlag auf Kunigunde und ihren neuen Bräutigam. Käthchen erfährt zufällig davon, will den Grafen vom Strahl warnen, wird aber zurückgewiesen.

Kunigunde ist beunruhigt von der merkwürdigen, spürbaren Nähe zwischen dem Grafen und Käthchen. Als dessen Burg beim Angriff in Flammen aufgeht, wird Käthchen von Kunigunde veranlasst, ein Futteral aus dem Feuer zu retten, das angeblich des Grafen Bild, in Wahrheit wertvolle Besitzurkunden enthält. Hierdurch wird Kunigundes Habgier und Heuchelei entlarvt. Dem schlafenden Käthchen entlockt der Graf vom Strahl Unbewusstes: Er selbst werde das Käthchen bald heiraten. Da ihre sonstigen Äußerungen mit seinem Traum übereinstimmen, beschließt er, ihrer wahren Herkunft auf den Grund zu gehen. Er findet heraus, dass der Kaiser selbst Käthchens Vater sein muss. Nachdem dies erwiesen ist, führt der Graf Käthchen, nun Katharina, Prinzessin von Schwaben, zur Hochzeit.

In seinem Käthchen von Heilbronn dringt Heinrich von Kleist unter die Oberfläche der Vernunft, um die Labyrinthe des Begehrens und die Rätsel der Träume zu erkunden. Er lässt seine Figuren in die tiefsten Innerlichkeiten stürzen, ohne dass sie sich dessen bewusst werden. Unmittelbar danach geschaffen, ist Käthchen für ihn „die Kehrseite der Penthesilea, ihr anderer Pol, ein Wesen, das ebenso mächtig ist durch gänzliche Hingebung, als jene durch Handeln“ (Brief an Marie von Kleist). Der Traum bildet das heimliche Band zwischen Käthchen und Wetter vom Strahl. Doch während sie fraglos ihrem Unbewussten folgt, redet und handelt er zunächst wider sein innerstes Gefühl. Erst als der Graf den Einbruch des Unerklärlichen in seine Welt anerkennt, den Sieg des Traums über die Realität, kann er zu einer Art Harmonie mit Käthchen finden.

Inszenierung

Ingo Kerkhof

Bühne und Kostüme

Florian Parbs

Musik

Philipp Ludwig Stangl

Dramaturgie

Kathrin Bieligk

Besetzung

Graf Wetter vom Strahl

Konstantin Bühler

Käthchen/Köhlerjunge

Barbara Novotny

Kunigunde von Thurneck/Eginhardt

Julia Ribbeck

Theobold Friedeborn/Köhler

Joachim Rathke

Gottschalk

Manuel Klein

Richter Wenzel/Burggraf von Freiburg/Der Kaiser

Lutz Zeidler

Graf Otto/Ritter Flammberg/Rheingraf vom Stein

Thomas Bammer

Erzählerin/Richter Hans/Georg/Rosalie/Jakob Pech/Bote

Eva-Maria Aichner

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