die Dramatisierung des wohl lustigsten Wenderomans, Thomas Brussigs "Helden wie wir". Martin Molitor spielt den Klaus Uhltzscht, ehemals Flachschwimmer, Toilettenverstopfer und Sachenverlierer aus dem Osten Berlins, Erfinder der Perversionskartei, Klappkartenträger und selbstgekürter Nobelpreisanwärter. Uhltzscht ist in Brussigs skuriller Geschichtssatire derjenige, der ganz alleine die Berliner Mauer zu Fall brachte, indem er am 9. November 1989 am Grenzübergang Bornholmer Straße, wo das "Wir sind das Volk"-Volk dumpf brütete, die Hosen runterließ. Aber nicht nur um 1989 geht es: Mit einem ganz eigensinnigen naiven Blick bewegt sich der Erzähler durch 20 Jahre DDR-Geschichte. Zwar wird er mit allen erdenklichen Auswüchsen des Staatsapparats konfrontiert, doch er bleibt er davon weitgehend unberührt.
Unfreiwillig und passiv, ein reiner Mitläufer, gerät Uhltzscht immer wieder in Kontakt mit den politischen Ereignissen. Historische Geschichte wird so im Kontext einer privaten Lebensgeschichte ironisch gebrochen.
Regie: Eike Hannemann
mit Martin Molitor