Das veranlasst ihn, Alarm zu schlagen. Zunächst wird sein Vorhaben von Presse und Bürgerschaft unterstützt, da diese hoffen, dass der Skandal einen Wechsel der politischen Machtverhältnisse mit sich bringt. Doch mit der Offenlegung der hohen Kosten, die auf die Gemeinschaft zukommen, ändert sich auch die Stimmung, so dass sich Stockmann und seine Familie allein den Anfeindungen der Stadtbevölkerung ausgesetzt finden.
Ibsens Ein Volksfeind ist ein Paradebeispiel für das harte Schicksal eines Einzelkämpfers, der sich allein gegen die öffentliche Meinung und das Diktat von Wirtschaftlichkeit und Kapitalismus stellt. Das Stück zeigt auf, wie Überzeugung und Eigeninteresse im politischen Diskurs aufs Engste miteinander verflochten sind und wie leicht die öffentliche Meinung durch die Medien manipuliert werden kann. Ibsen setzt sich kritisch mit dem Mehrheitsprinzip der Demokratie auseinander und stellt dar, dass der Kampf für die Wahrheit genauso pervertieren kann, wie eine Politik, die sich nur pragmatisch an Sachzwängen und Machtinteressen orientiert. Dennoch lässt es sich Ibsen nicht nehmen, den einsamen Streiter Stockmann mit viel Augenzwinkern darzustellen.
Regisseur Andreas von Studnitz wurde 1954 in Bonn geboren. Nach einem Schauspielstudium an der Otto-Falckenberg-Schule in München war er ab 1979 an verschiedenen deutschen Theatern als Schauspieler und Regisseur tätig: unter anderem am Schauspielhaus Bochum, am Theater Dortmund, am Landestheater Neuss, an den Westfälischen Kammerspielen Paderborn und am Landestheater Tübingen. Von 1991 bis 1997 war er Oberspielleiter des Schauspiels am Lübecker Theater, wo er zahlreiche Inszenierungen realisierte. Ab 1998 arbeitete von Studnitz als freischaffender Regisseur und inszenierte unter anderem am Thalia Theater Hamburg, am Schauspiel Frankfurt, am Schauspiel Bonn, an den Bühnen Köln, am Staatstheater Wiesbaden, am Badischen Staatstheater Karlsruhe, am Volkstheater Wien und am Staatstheater Nürnberg. Seit der Spielzeit 2006/2007 ist von Studnitz Intendant des Theaters Ulm.
Inszenierung Andreas von Studnitz
Bühne und Kostüme Malve Lippmann
Dramaturgie Roland Marzinowski
MIT:
Doktor Tomas Stockmann Matthias Breitenbach a. G.
Frau Stockmann Antje Widdra a. G.
Petra, ihre Tochter Anna Gesewsky a. G.
Peter Stockmann, Bürgermeister Rainer Appel
Morten Kiil Max De Nil
Hovstad Kai Christian Moritz
Billing Kai Markus Brecklinghaus
Kapitän Horster Boris Wagner a. G.
Buchdrucker Aslaksen Georg Zeies
Kartenvorverkauf:
Theaterkasse im Mainfranken Theater Würzburg, Theaterstraße 21, 97070 Würzburg
Telefon: 0931/ 3908-124 | karten@theaterwuerzburg.de | www.theaterwuerzburg.de