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Henry Purcells „The Fairy Queen“ im Theater Bremen

Premiere am Sonntag, 21. Mai um 18 Uhr, Theater am Goetheplatz. -----

Spartenübergreifendes Spektakel zum Abschluss der Musiktheater-Saison. -- Träume, unausgesprochene Sehnsüchte, Liebe und Triebe – in Henry Purcells „The Faiy Queen“ entfaltet sich in fünf Akten ein virtuoses Spiel mit den Leiden und Freuden der Liebe, den Grenzen von Traum und Wirklichkeit, Sinnlichem und Übersinnlichem.

1692 in London uraufgeführt, kam bereits ein Jahr später eine zweite, erweiterte Fassung der Semi-Oper, in der gesprochenes Drama mit gesungenen, getanzten und instrumentalen musikalischen Szenen verknüpft wird, heraus.

 

Für das Theater Bremen bringt Robert Lehniger in „The Fairy Queen“ entsprechend DarstellerInnen aller Sparten auf die Bühne des Theater am Goetheplatz. „Das Zusammenwirken von Sängern, Tänzern, Schauspielern, dem Chor und natürlich dem Orchester ist bei dieser Arbeit ungemein spannend und führt zu einer Horizonterweiterung bei uns allen“, bemerkt der Regisseur zur Arbeit mit dem Ensemble. Dramaturgin Caroline Scheidegger sieht die Inszenierung als „spartenübergreifend im besten Sinne“ an, denn die DarstellerInnen werden zum Teil auch anders eingesetzt, als ihre eigentliche Profession erwarten ließe, so wird die Sängerin Iryna Dziashko auch Sprechpassagen übernehmen und die Moks-SchauspielerInnen tanzen. Gesungen wird in dieser Produktion auf Englisch, die gesprochenen Passagen sind jedoch auf Deutsch.

 

Regisseur Robert Lehniger verlegt die Handlung von Henry Purcells „The Fairy Queen“, einer musikalischen Übermalung von William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“, in ein Institut zur Wunsch- und Traumerfüllung und inszeniert die Semi-Oper als spartenübergreifendes Spektakel mit DarstellerInnen aus dem Musiktheater-, Schauspiel-, Tanz- und Moks-Ensemble. Die Musikalische Leitung hat der Barock-Spezialist Olof Boman, mit dem Lehniger bereits die Produktion „Oreste“ in der Spielzeit 2014/15 erarbeitet hatte.

 

Die Bühne der Bühnenbildnerin Irene Ip, die bereits für Lehnigers Bremer Inszenierungen von „Hair“ und „Oreste“ die Bühnenräume gestaltete, ist eine mit barocker Mechanik verwandelbare, organisch anmutende Schlaflandschaft, die an ein Gehirn erinnert.

 

Musikalisch vereint „The Fairy Queen“ verschiedene Stile und ist bei scheinbarer Leichtigkeit „in der Stimmführung sehr komplex“, wie Olof Boman anmerkt. Heiteres folge auf eher Schwermütiges, Inniges, „ganz so wie wir als Menschen auch sind.“

 

Regisseur Robert Lehniger (*1974) studierte Visuelle Kommunikation und Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar. Seitdem arbeitet er als Regisseur und Videokünstler. In seinen filmischen Arbeiten, Bühneninszenierungen, Videoinstallationen und Transmedia-Projekten untersucht er die Schnittstelle von Theater und Neuen Medien und spielt mit Formen des medialen Erzählens im Realraum und im Netz. In letzter Zeit inszenierte Lehniger „Europa“ von Lars von Trier und Niels Vørsel am Staatsschauspiel Dresden und „Faust (to go)“ nach Johann Wolfgang von Goethe am Düsseldorfer Schauspielhaus. „The Fairy Queen“ ist – nach dem Musical „Hair“ und Händels „Oreste“ – seine dritte Arbeit für das Theater Bremen.

 

Musikalische Leitung: Olof Boman

Regie: Robert Lehniger

Bühne: Irene Ip

Kostüme: Selina Peyer

Choreografie: Emmanuel Obeya

Chor: Alice Meregaglia

Dramaturgie: Caroline Scheidegger

 

Mit:

Parbet Chugh, Iryna Dziashko, Marie-Laure Fiaux, GabrioGabrielli, Christoph Heinrich, Lina Hoppe, Pilgyun Jeong, Hyojong Kim, Irene Kleinschmidt, John Lattimore, Meret Mundwiler, Nerita Pokvytytė, Birger Radde, Justus Ritter, Nora Ronge, Julian Anatol Schneider, Helge Tramsen, Christoph Vetter. Chor und Statisterie des Theater Bremen.

 

Es spielen die Bremer Philharmoniker.

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