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"Himmel Hölle Valentin" im Hessischen Staatstheater Wiesbaden "Himmel Hölle Valentin" im Hessischen Staatstheater Wiesbaden "Himmel Hölle Valentin"...

"Himmel Hölle Valentin" im Hessischen Staatstheater Wiesbaden

Liesl Karlstadts gesammelte Werke unter Mitwirkung von Karl Valentin unter Oberaufsicht des Teufels

Premiere der Neufassung: 10. Februar 2011, 19.30 Uhr, Kleines Haus

Peter Siefert, Spezialist für absurde Komik, erzählt die verquere Beziehung des berühmten Komikerpaares Karl Valentin und Liesl Karlstadt.

Ausgangspunkt der Handlung ist die Unterwelt. Nach dem Tod von Karl Valentin 1948 landet dieser in der Hölle. Liesl Karlstadt wird beim Teufel vorstellig und erbittet die Herausgabe des Höllenbewohners, ihr Anliegen: unerschütterliche Liebe. Der Teufel, nicht abgeneigt, diesen Wunsch zu erfüllen, verlangt eine Prüfung ihres gemeinsamen Lebens. „Wir beide sind vereint‘. Solang die Sonne schein, Und nach dem Traualtar Wird alles klar.“ Einst sangen Karl Valentin und Liesl Karlstadt, die beiden gloriosen Münchner Komiker, dies Liedchen auf ihrer Brettl-Bühne im Duett.

Hier lernten sie sich kurz vor dem Ersten Weltkrieg kennen. Valentin war bereits ein Star der Münchner Brettl-Bühne, sie machte ihre ersten Schritte als junge Soubrette. Karlstadts anfänglicher Unmut, den Valentin sich durch seine Kritik an ihrem noch in den Kinderschuhen steckenden Soubrettenprogramm zuzog, war bald vergessen. Denn Valentin, der ihr ein komisches Talent bescheinigte, schrieb für Karlstadt eine Parodie auf eine Soubrette, mit der sie ihren ersten Erfolg feierte. Der Grundstein einer langjährigen Freundschaft und einer 27 Jahre andauernden Zusammenarbeit war gelegt. Und auch hinter den Kulissen waren sie ein Paar. Zuweilen. Ab und zu. Denn nichts war klar. Von Traualtar konnte keine Rede sein, denn Valentin war längst verheiratet und Vater zweier Kinder.

Bald verdunkelte sich die Sonne. Was hinter der Bühne, also im wirklichen Leben, geschah, fand seinen Niederschlag auf der Bühne, wurde quasi in Kunst überführt, wenn auch auf die verquere Weise. Selbst auf erste Situationen konnte Valentin nicht angemessen reagieren. „Alles, was ich schreibe, wird komisch. Das ist nicht zum Lachen“, klagt er in einem Brief an die todkranke Liesl Karlstadt. „Ich kann machen, was ich will. Es geht nicht. Schreib du mir doch. Ich rufe dich an.“ „Na, da sehn‘ Sie doch deutlich, Hochverehrtes Publikum, Nichts als Blödsinn, Blödsinn, Blödsinn. Nehmen S‘ mir die Sache nicht krumm!“ Peter Siefert, Regisseur und Autor, Spezialist für absurde Komik, erzählt die Lebens- und Liebesgeschichten eines seltsamen Paares, wie es in seinen Couplets, Liedern und Szenen und seinem himmelschreienden Humor theatralischen Ausdruck findet.

Inszenierung Peter Siefert

Bühne Bernd Holzapfel

Kostüme Regina Rösing

Musik/Musikalische Leitung Reinhard Karger

Mit: Monika Kroll (Liesl Karlstadt) und Rainer Kühn (Karl Valentin)

Weiterere Termine

Mo, 21.2., Di, 8.3. und So, 13.3.2011, jeweils 19.30 Uhr, Kleines Haus

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