Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Hoffmanns Erzählungen - nach Jacques OffenbachHoffmanns Erzählungen - nach Jacques OffenbachHoffmanns Erzählungen -...

Hoffmanns Erzählungen - nach Jacques Offenbach

Mit der Premiere von "Hoffmanns Erzählungen - nach Jacques Offenbach" am Samstag dem 10. September 2005, 20:00 Uhr, startet Schauspielhaus Wien in die Spielzeit 05/06. Gleichzeitig ist dies Barrie Koskys letzte Inszenierung für das Schauspielhaus, dessen künstlerischer Leiter er, neben Airan Berg, seit März 2001 war.

Spielzeit: 13. September 05 - 15. Oktober 05, tägl. außer So und Mo, jeweils 20:00 Uhr (in deutscher Sprache)

Aufführungen im Grand Théâtre de la Ville Luxembourg: 21. und 22. Oktober 05.

Nach seiner umjubelten “Poppea”, einer Interpretation von Monteverdis berühmter letzter Oper, bearbeitet Barrie Kosky nun mit seiner unverwechselbaren theatralischen Sprache Jacques Offenbachs einzige Oper “Hoffmanns Erzählungen”. Durch Barrie Koskys szenische und musikalische Interpretation entsteht ein exzeptionelles Stück Musiktheater auf der

Bühne des Schauspielhauses. Indem nicht Opernsänger das Werk intonieren, sondern singende Schauspieler, kein großes Orchester begleitet, sondern ein siebenköpfiges Musikerensemble, wird der strenge Rahmen einer klassischen

Opernsituation aufgeweicht. Kosky verdichtet durch das sensible Hinzufügen von Musik und Texten die Originalfassung von "Hoffmanns Erzählungen", Offenbachs Hauptwerk, das dieser, wie Monteverdi “Poppea”, nicht vollendete.

Das Thema der gespaltenen Persönlichkeit, das Spannungsfeld zwischen Eros und Thanatos, die Welt der Träume und Abgründe durchdringen alle Arbeiten von Barrie Kosky. Auch in “Hoffmanns Erzählungen - nach Jacques Offenbach” spürt er diesen nach und läßt eine neue, zeitgenössische Fassung dieser Oper entstehen, die in einen dunklen Kosmos der Angst, der sexuellen Obsessionen, des Begehrens, der Träume und des Todes führt. Dabei verwebt er die Welt des romantischen Schriftstellers E.T.A. Hoffmann mit der Offenbachs und spannt einen Bogen bis ins 21. Jahrhundert. Originalmaterial aus den Geschichten Hoffmanns bezieht er ebenso ein wie zeitgenössische Texte und unterzieht Offenbachs Originalmusik einer vollständigen Bearbeitung.

Bei der Realisierung des Projekts steht Barrie Kosky ein exiquisites Schauspielerensemble zur Seite, das sich zum Großteil bereits in seiner "Poppea"-Inszenierung glanzvoll behauptete. Ruth Brauer verkörpert die verschiedenen Liebesobjekte des Hoffmann Olympia, Antonia und Giulietta und auch Melita Jurisic schlüpft in unterschiedlichste Rollen.

Mit der Titelpartie debütiert Ramin Dustdar am Schauspielhaus.

Mit “Hoffmanns Erzählungen - nach Jacques Offenbach”, seiner zehnten Inszenierung, verabschiedet sich Barrie Kosky als co-künstlerischer Leiter vom Schauspielhaus, um sich neuen Aufgaben als freier Regisseur zu widmen. So nimmt er Ende Oktober die Proben zu Richard Wagners "Lohengrin" an der Wiener Staatsoper auf.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhina de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑