Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
„Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach in der Wiener Volksoper„Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach in der Wiener Volksoper„Hoffmanns Erzählungen“...

„Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach in der Wiener Volksoper

Premiere: Samstag, 15. Dezember 2007

Im Mittelpunkt von „Hoffmanns Erzählungen“ steht der Dichter E. T. A. Hoffmann selbst. Sehnsüchtig erwartet er einen Brief der Sängerin Stella.

Der Brief wird Hoffmann nie erreichen, da sein Widersacher Lindorf ihn heimlich abgefangen hat. Verzweifelt wendet sich der Dichter dem Alkohol zu und erinnert sich an frühere unglückliche Liebesbeziehungen: an Olympia, die sich als Automat entpuppte, an Antonia, die sich zu Tode sang und zuletzt an Giulietta, für die er zum Mörder wurde und sein eigenes Spiegelbild verlor.

E. T. A. Hoffmann war als Autor unheimlicher und grotesker Geschichten eine führende Figur der Romantik. Jacques Offenbachs Oper verbindet autobiographische Momente aus dem Leben des Dichters mit Motiven aus

dessen Erzählungen. Sie zeigt einen in sich zerrissenen Künstler, der am

Leben scheitert. Als Offenbach im Oktober 1880 starb, hinterließ er ein

unvollendetes Werk, das trotz seines fragmentarischen Charakters bei der

Pariser Uraufführung am 10. Februar 1881 einen beispiellosen Erfolg errang. Bis heute beschäftigt die Vervollständigung der Oper die Musikwelt. Die Volksoper spielt das Werk, angelehnt an eine Fassung aus dem Jahr 1907, in deutscher Sprache.

Der in München lebende Künstler Peer Boysen zeichnet verantwortlich für Regie und Ausstattung. Die musikalische Leitung hat Leopold Hager.

Der ukrainische Tenor Sergej Khomov, der zuletzt als Chevalier Des Grieux in Jules Massenets Oper „Manon“ an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf stürmisch gefeiert wurde, gibt den von Sehnsucht nach Liebe zerfressenen Hoffmann. Sein Gegenspieler ist der deutsche Bariton Jochen Schmeckenbecher, der an der Volksoper bereits als Beckmesser ("Die

Meistersinger von Nürnberg“) begeisterte. Eva Maria Riedl ist Hoffmanns Muse, die Stella wird von Doris Hindinger verkörpert. Daniela Fally, Kristiane Kaiser und Adrineh Simonian, allesamt Ensemblemitglieder des Hauses, verkörpern die drei Frauenfiguren - Olympia, Antonia und Giulietta - an die sich Hoffmann so schmerzhaft erinnert.

Text von Jules Barbier

In deutscher Sprache

Dirigent: Leopold Hager / Elisabeth Attl

Regie und Ausstattung: Peer Boysen

Dramaturgie: Birgit Meyer

Besetzung

Olympia: Daniela Fally / Ekaterina Lekhina

Antonia: Kristiane Kaiser / Jessica Muirhead

Giulietta: Adrineh Simonian / Zoryana Kushpler

Stella: Doris Hindinger / Susanne Litschauer

Niklaus: Eva Maria Riedl / Isabel Seebacher

Die Stimme der Mutter: Jelena Bodrazic / Andrea Bönig

Hoffmann: Sergej Khomov / Otoniel Gonzaga

Spalanzani / Nathanael: Wolfgang Gratschmaier / Josef Forstner

Luther / Crespel: Einar Th. Gudmundsson / Karl Huml

Andreas / Cochenille / Franz / Pitichinaccio: Karl-Michael Ebner /

Christian Drescher

Lindorf / Coppelius / Dapertutto / Mirakel: Jochen Schmeckenbecher /

Thomas Gazheli

Hermann / Schlemihl: Daniel Schmutzhard / Mathias Hausmann

Weitere Vorstellungen am 18., 21., 25. Dezember 2007, 2., 7., 12., 14.,

21., 30. Jänner 2008, 3. Februar 2008

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Scheinheilig -- "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" von Bertold Brecht im Schauspielhaus Düsseldorf

Eine Maschine die alles vereint: Fleischwolf, Transportband, Verbrennungsofen, multifunktional, dominiert die Bühne im Düsseldorfer Schauspielhaus. Aus ihren zwei großen Röhren, quellen ganz langsam…

Von: Dagmar Kurtz

MELODISCHER ZAUBER -- Neue CD: "Segovia" - Carlotta Dalia spielt auf einer seltenen Hauser-Gitarre bei Berlin Classics

Die junge Gitarristin Carlotta Dalia aus Italien spielt hier auf einer historischen Gitarre, die vom deutschen Gitarrenbauer Hermann Hauser für den berühmten spanischen Gitarristen Andres Segovia…

Von: ALEXANDER WALTHER

SINGENDE MELODIE -- Neue CD: Ludwig van Beethoven - Klaviersonaten Edition 2 mit Moritz Winklemann bei Berlin Classics

Auch die neue CD mit dem Stuttgarter Pianisten Moritz Winkelmann überzeugt aufgrund einer klaren künstlerischen Aussage. Für Winkelmann ist das Allegro der Klaviersonate Nr. 9 in E-Dur op, 14/1…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERANKERUNG IN RITUALEN -- "Muttertier" von Leo Lorena Wyss im Kammertheater STUTTGART

"Ich verstehe dich...Aber immer, wenn ich den Mund öffne, immer wenn ich etwas sagen will, dann ist da nur der Muttermund..." Drei Geschwister tollen, taumeln und tauchen im Becken eines Hallenbads.…

Von: ALEXANDER WALTHER

JUGENDLICHE SCHWUNGKRAFT -- 6. Staatsorchesterkonzert im Beethovensaal der Liederhalle STUTTGART

Sehr jugendlich wirkt Felix Mendelssohn Bartholdys Sinfonie Nr. 1 in c-Moll op. 11. Sie trägt noch die Handschrift der Streichersinfonien. Und stellenweise blitzt sogar der Einfluss der…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche