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"HOTEL SAVOY" NACH JOSEPH ROTH VON KOEN TACHELET im Niedersächsischen Staatstheater Hannover

PREMIERE 01.09.16, 19:30 UHR, SCHAUSPIELHAUS. -----

Das erste Mal nach fünf Jahren hat Gabriel Dan wieder das Gefühl, an den Toren Europas zu stehen. Zwei Jahre verbrachte er im Ersten Weltkrieg an der Ostfront, anschließend drei Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft. Abgerissen und ohne Gepäck strandet er im Hotel Savoy, wo er auf Soldaten, Bankrotteure, Devisenschieber, Millionäre und Varietétänzerinnen trifft.

»Europäischer als alle anderen Gasthöfe des Ostens scheint mir das Hotel Savoy mit seinen sieben Etagen, seinem goldenen Wappen und einem livrierten Portier. Es verspricht Seife, Wasser, englisches Klosett, Lift, Stubenmädchen in weißen Hauben, freundlich blinkende Nachtgeschirre, wie köstliche Überraschungen in braungetäfelten Kästchen; elektrische Lampen, aus rosa und grünen Schirmen blühend wie aus Kelchen; schrillende Klingeln, die einem Daumendruck gehorchen; und Betten, daunengepolstert, schwellend und freudig bereit, den Körper aufzunehmen.«

In den oberen Etagen wohnen die Armen, in den unteren die Reichen. Vor ihnen müssen sich nachts junge Mädchen, die nichts mehr zu veräußern haben, in der Hotelbar ausziehen.

Das Hotel ist ein Abbild einer aus den Fugen geratenen Zeit, ein Transitraum zwischen Ost und West, in dem sich viele nur auf der Durchreise wähnen und doch zum Bleiben verdammt sind. Alle hoffen auf bessere Zeiten, als der amerikanische Milliardär Bloomfield eintrifft. In der Stadt braut sich unterdessen ein Arbeiteraufstand zusammen. Revolution. Soldaten schießen, das Hotel brennt und Gabriel bleibt nur, seinen Weg gen Westen fortzusetzen.

REGIE Sascha Hawemann

BÜHNE Alexander Wolf

KOSTÜME Ines Burisch

MUSIKALISCHE LEITUNG Xell

DRAMATURGIE Johannes Kirsten

MIT Klara Deutschmann, Rainer Frank, Maximilian Grünewald, Günther Harder, Henning Hartmann, Carolin Haupt, Wolf List, Sebastian Weiss

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