Während sich Frau Leila Ben Ali vorstellen könnte, von Hollywoodschauspielerin Nicole Kidman gespielt zu werden, denn „die ist nicht dumm, die Kidman“, sieht Frau Imelda Marcos ihr Leben eher als große Oper: „Imeldas Beerdigungszug durch die Straßen von Manila. Was für eine Chance für große Chöre“, schwärmt sie. „Das passt“, entgegnet Frau Margot Honecker trocken, „das Gegenteil von Wahrheit ist Musik“ und hält sich selbst wiederum für partout „nicht darstellbar“. Wenn nötig will sie ein Gesetz dagegen erlassen. Anfangs tratscht man noch über schusssichere BHs, Stalins 70. Geburtstag oder Handküsse von Mao.
Doch mit der Zeit geraten die drei Frauen immer heftiger aneinander und verstricken sich immer tiefer in den Erinnerungen an die grausamen Taten ihrer Vergangenheit und die ihrer Ehemänner. Der anwesende Dolmetscher Gottfried versucht zwar verzweifelt zwischen den Frauen zu vermitteln, feuert damit allerdings den Wettbewerb des Monströsen unfreiwillig an. Denn keine der Diktatorengattinnen
hat einen Weg gefunden, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und eine neue Rolle in der Gegenwart zu finden.
regie daniela kranz
bühne und kostüme jutta burkhardt
dramaturgie swaantje lena kleff, annegret baue
mit: petra hartung; paul enke, markus fennert, johannes schmidt
weitere vorstellungen:
samstag, 15. juni 2013, 19.00 uhr
samstag, 22. juni 2013, 20.00 uhr
dienstag, 25. juni 2013, 20.00 uhr
donnerstag, 04. juli 2013, 20.00 uhr (zum letzten mal)