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IN TRANSIT 09: Widerstand der Körper und der Dinge - Performing Arts Festival in Berlin

11. - 21. Juni 2009 im Haus der Kulturen der Welt.

 

Körper, die Widerstand leisten. Bilder, die gängigen Sichtweisen widersprechen. Dinge, die ein Eigenleben entwickeln. „Widerstand des Objekts” ist das Thema von IN TRANSIT 09. Internationale Künstler erkunden in Performances und Installationen, bei Tanz- und Theaterproduktionen, was

passiert, wenn das Objekt zum Subjekt wird.

 

Eröffnet wird das Festival am 11. Juni mit der japanischen Tanzkompagnie Sankai Juku. Zum allerersten Mal tritt die international gefeierte Butoh-Kompagnie um Ushio Amagatsu mit ihrem Stück „Hibiki“ in Berlin auf. Beendet wird IN TRANSIT 09 von Mathilde Monnier. Die berühmte französische

Choreografin und die kaum weniger bekannte spanische Performerin La Ribot haben sich in „Gustavia“ die Burleske zum Thema genommen.

 

Starke weibliche Positionen prägen dieses Jahr IN TRANSIT 09. Aus sehr unterschiedlichen Richtungen kommend, nähern sie sich dem Thema „Widerstand des Objekts“: Maria Jose Arjona aus Kolumbien lässt in ihrer „unbetitelten“ Performance blutrote Seifenblasen an der Wand zerplatzen. Die

junge spanische Choreographin und Tänzerin Aitana Cordero akkumuliert in „Solo...?“ Gegenstände auf der Bühne, drapiert sie Stück für Stück, um sie am Ende mit ihrem Körper zu durchdringen. Bei Yingmei Duan aus China trifft das Publikum in „Rubbish City“ in einem massivem Environment aus zehn Tonnen Berliner Müll auf Schauspieler und Musiker; nach einer Weile verändert sich das apokalyptisch anmutende Szenario in etwas Vertrautes.

El Periférico de Objetos arbeitet mit spannenden Überschneidungen zwischen Bildender Kunst und Theater: Die argentinische Gruppe inszeniert ihr Stück „Manifiesto de Niños“ in einer Box mit Sehschlitzen. Melati Suryodarmo aus Indonesien ist in der vielstündigen Performance „Perception of Patterns in Timeless Influence“ mit Opernsängerin und Geige nebst sieben weißen Kaninchen in einer Vitrine zu sehen. Allen S. Weiss aus den USA führt Regie bei dem verstörenden Totentanz „Danse Macabre“ mit den unheimlichen Puppen des französischen Künstlers Michel Nedjar.

 

Von der nordamerikanischen Künstlerin und Philosophin Adrian Piper ist erstmals ihre Skulptur „Everything #5.2“ zu sehen und Hooman Sharifi aus Norwegen eröffnet mit „Once upon a time country" sein utopistisches Land ohne Religion.

 

Mit weiteren Tanzproduktionen, Performances, Filmen, Installationen und Skulpturen sind bei IN TRANSIT 09 außerdem Nevin Aladag (Türkei/Deutschland), Julie Tolentino und Ron Athey (USA), Trajal Harrell (USA), MAPA Teatro (Kolumbien), sowie eine Zusammenarbeit mit der Tanzfabrik Berlin und den Künstlern Nelisiwe Xaba (Südafrika), Sello Pesa (Südafrika), Carlos Pez (Spanien/Belgien) zu erleben. Last but not least wird Heine R. Avdal, in Brüssel lebender Norweger, seine Performance „deepblue“ in wechselnden Besetzungen zeigen.

 

Neben Partys, Künstlergesprächen und einer interaktiven Bibliothek wird die Lecture-Reihe wieder integraler Bestandteil des Festivals sein. Der Titel von IN TRANSIT 09 ist dem bahnbrechendem Werk des Kulturkritikers und Performance-Theoretikers Fred Moten entnommen. Motens Definition des

„widerstehenden“ Objekts ist explizit politisch, wie auch seine Lecture zum diesjährigen Festival: „There is no racism intended”.

 

Weitere Infos unter: www.hkw.de

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