Identität, individuell und kollektiv, kulturell und politisch, wird in den entstandenen Dramen zu einem zentralen Thema und zum Anlass eines Spiels auf vielen Ebenen. Sie sind eingeladen, die Inszenierungen dieser neuen Stücke während unseres 10-tägigen Autorenfestivals zu entdecken.
Programm
Donnerstag, 19. März 2009 um 20 Uhr
»Todo« (Alles) von Rafael Spregelburd / UA
Regie: Rafael Spregelburd
Koproduktion mit El Patrón Vázquez
Spanisch mit deutschen Übertiteln
Wieder am 20., 24. und 25. März
Ein Stück über schlicht und ergreifend alles. Über alles, was passiert, wenn ein Volk entscheidet, sich als solches zu bezeichnen und sich einen Namen zu geben. Warum wird ein Staat immer zur Bürokratie? Warum wird Kunst immer zur Ware? Warum wird Religion immer zum Aberglauben?
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Freitag, 20. März 2009 um 20 Uhr
»Dritte Generation« von Yael Ronen
Work-in-progress
Koproduktion mit dem Habima National Theatre of Israel im Auftrag von Theater der Welt 2008 Halle, mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes und des Goethe Instituts.
Englisch mit deutschen Übertiteln
Wieder am 23., 24. und 25. März
In diesem work-in-progress analysiert die israelische Autorin und Regisseurin Yael Ronen gemeinsam mit deutschen, palästinensischen und israelischen Schauspielern den Gordischen Knoten, der diese drei Nationen bestimmt. Die Beteiligten haben sehr unterschiedliche Hintergründe: Sie sind auf beiden Seiten des ehemals geteilten Deutschland geboren, sind muslimische und christliche Palästinenser, die mit israelischem Pass in Haifa leben oder sie stammen aus jüdischen Familien unterschiedlicher Herkunft - aus Europa, dem Nahen Osten oder Nordafrika.
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Montag, 23. März 2009 um 19.30 Uhr
»Over there« von Mark Ravenhill / UA
Regie: Ramin Gray
Koproduktion mit dem Royal Court Theatre
Englisch mit deutschen Übertiteln
Wieder am 24. und 25. März
Als Franz' Mutter 1968 in den Westen abhaut, nimmt sie nur einen ihrer eineiigen Zwillinge, Franz, mit, der andere bleibt beim sozialistischen Vater in Ostdeutschland. 25 Jahre später sucht Franz seinen Bruder Karl im Osten auf. Sie fühlen eine starke Verbindung zueinander, merken aber auch, dass sie zu sehr verschiedenen Menschen mit verschiedenen Sprachen geformt worden sind. Jahre später, in der Nacht des Mauerfalls, treffen die beiden sich wieder, feiern ausgelassen, bald darauf begeht ihr Vater Selbstmord und Franz' Sohn wird zum Spielball eines brutalen Kampfes der Annäherung. In immer surrealer werdenden Episoden steigert Mark Ravenhill seine deutsch-deutsche Familiengeschichte ins Alptraumhafte.
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Donnerstag, 26. März 2009 um 20 Uhr
»Wir kommen gut klar mit uns« von Dorota Maslowska / UA
Regie: Grzegorz Jarzyna
Koproduktion mit Teatr Rozmaitosci Warschau
Polnisch mit deutschen Übertiteln
Wieder am 27., 28. und 29. März
Ein Haus in Warschau wie viele andere. Es sieht verdächtig einsturzgefährdet aus, an unvorhersehbaren Stellen ragen Abwasserrohre heraus, es ist von Schimmel bewachsen. Das Haus scheint vor Angst zu zittern und alles andere als bewohnbar zu sein. Aber in dieser Welt hausen drei Frauen: die trübselige alte Großmutter im Rollstuhl, ihre Tochter Halina und ihr kleines Metall-Mädchen. Jede lebt für sich in einer ganz anderen Wirklichkeit. In der verschiebbaren Realität der drei Generationen kann es schon einmal vorkommen, dass Konzentrationslager mit Ferienlagern verwechselt werden. Da wirkt der Schrei des kleinen Metall-Mädchens laut und klar: »Wir sind überhaupt keine Polen, sondern Europäer, normale Menschen!«