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Internationales Theaterfestival NO LIMITS - mix-abled im Ballhaus Ost, HAU und Theater Thikwa Berlin

Donnerstag 9. bis Samstag 18. November 2017. ---

 

Was ist politisch in performativen Künsten von und mit Menschen mit einer Behinderung? Das Theater-Festival No Limits sucht nach Entwürfen, wie Künstlerinnen und Künstler mit Behinderung auf Gesellschaft und Politik reagieren. Oder ist die Tatsache, als Mensch mit einer Behinderung auf der Bühne zu agieren, auch im Jahr 2017 weiterhin schon so politisch, dass jedes darüber hinausgehende politische Interesse den künstlerischen Prozess überlastet?

 

Erst integrativ, dann inklusiv und jetzt mix-abled? Als Festivalleiter Andreas Meder 1997 in Mainz das erste Theaterfestival im deutsch-sprachigen Raum organisierte, bei dem Künstler und Künstlerinnen mit und ohne Behinderungen sich auf Augenhöhe begegneten, gab es keinen Begriff dafür. In den 2000ern führte Meder den Begriff integratives Theater ein, zuletzt hieß es inklusiv. Im September trafen sich viele Akteure in Mainz und einigten sich auf den Begriff mix-abled, weil vermischt befähigt das gemeinsame Tun betont. No Limits 2017 ist das 72. Festival von Andreas Meder und der von ihm mit gegründeten Lebenshilfe Kunst und Kultur gGmbH. Mit-Veranstalter sind 2017 die Bühnen HAU Hebbel am Ufer, Ballhaus Ost und Theater Thikwa. Über 200 Mitwirkende freuen sich auf neugierige Zuschauerinnen und Zuschauer.

 

Im HAU eröffnet das Warschauer Nowy Teatr mit „Jeden Gest“, einer kunstvollen Ehrerbietung an die Gebärdensprache. Das Symposium „Take Care“ verhandelt politische Herausforderungen des Alltags. Eine hörende und eine nicht hörende Schauspielerin suchen im Gastspiel der Münchner Kammerspiele "Luegen" nach der Wahrheit. Mit „Hypergamie“ gewann dorisdean, den Jury-Preises beim Favoritenfestival 2016. Sie teilen das Publikum in eine behinderte und eine nicht behinderte Hochzeitsgesellschaft – mit einschneidenden Folgen. „Disabled Theater“ von Jérôme Bel und dem Zürcher Theater Hora kommt nach rund 180 weltweiten Gastspielen ein letztes Mal ans HAU.

 

Im Theater Thikwa zeigt Dennis Seidel, schwungvoller Regisseur mit geistiger Behinderung, seine Uraufführung „Der Tag, an dem Kennedy ermordet wurde und Mimmi Kennedy Präsidentin wurde“. Die Kraft von Berührungen feiert tanzbar_bremen in der Uraufführung von „touch me“. Auf die oft gestellten Frage "Wer auf der Bühne ist denn hier behindert und wer nicht?" spielen Danza Mobile & Yugsamas Movement Collective in ihrem wunderschönen Tanzstück "Where is down?" an. Die australische Gruppe Back to Back sucht noch Freiwillige für Tanz-Workshops als Teil ihres neuen Filmprojekts.

 

Ballhaus Ost lädt zu wilden Experimenten und kunstvoller Musik. Die Berliner Schaumstoff-Puppen-Künstler von Das Helmi kriegen Besuch von einer verknallten Dame, nämlich von Alfred-Kerr-Darstellerpreis-Trägerin Julia Häusermann und ihren Kolleginnen und Kollegen vom inklusiven Theater Hora aus Zürich. Die Kölner Gruppe "See!" lässt in ihrer 6-stündigen Performance die Türe offen. Das Publikum kann kommen und gehen wie es will. Der Gesellschaftstheoretiker unter den Popmusikern Peter Licht tritt mit "Emotionale hört die Signale" auf und wird 90 Minuten später Teil der inklusiven Show "Von den Amöben zum Bösen". Das witzigste inklusive Theater Hijinx aus Wales und das bekannte Figurentheater Blind Summit aus London spielen in "Meet Fred" mit britischem Humor den Wunsch nach Normalität. Zum Festival-Abschluss verwandelt sich Hijinx in eine wilde lustvolle Band.

 

Das Festival wird gefördert von der Aktion Mensch, der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, und der Heidehof Stiftung.

 

Mehr Programm

www.no-limits-festival.de

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SPIELSTÄTTEN + TICKETS + BARRIERE-FREIHEIT

 

Es gibt keinen zentralen Ticketverkauf. Die Spielstätten verkaufen jeweils ihre Tickets.

Die Abendkassen öffnen jeweils 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn.

Außer für die Aufführungen im HAU Hebbel am Ufer sind Reservierungen über das Festival-Büro möglich: Festival-Büro NO LIMITS, 030/956 22 883, ticket@no-limits-festival.de

 

HAU Hebbel am Ufer

Vorverkauf an der Tageskasse HAU2, Tel. 030/259 004-27, tickets@hebbel-am-ufer.de

Werktags ab 15 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn

U1 + U7 Möckernbrücke, U1 + U6 Hallesches Tor, S Anhalter Bahnhof

 

HAU1, Stresemannstraße 29, 10963 Berlin-Kreuzberg

Für Rolli-Fahrer: zwei markierte Parkplätze vor dem Haus, Zugang zum Parkett über separaten Eingang mit Lift, Rolli-taugliche Toiletten

 

HAU2 & Restaurant WAU, Hallesches Ufer 32, 10963 Berlin

Für Rolli-Fahrer: zwei markierte Parkplätze vor dem Haus in der Großbeerenstraße, Rollstuhl-Rampe und Aufzug, Rolli-taugliche Toiletten

 

HAU3 & Houseclub, Hinterhof 3. Stock, Tempelhofer Ufer 10, 10963 Berlin

Für Rolli-Fahrer nicht barrierefrei. Aufzugnutzer möglichst einen Tag vorher anmelden:

Service-Team 030/259004-102 service@hebbel-am-ufer.de

 

Theater Thikwa im F40 und im F40-Studio

Fidicinstr. 40, 10965 Berlin-Kreuzberg

U6 Platz der Luftbrücke, Bus M19 Mehringdamm oder 104 Platz der Luftbrücke

Reservierung: 030/612 02 620, Mo-Fr 14-17 Uhr, Ticket-Hotline 01805/700 733

Die Räume und Toiletten sind sowohl für Künstler als auch für Besucher barrierefrei.

 

Ballhaus Ost, Pappelallee 15, 10437 Berlin-Prenzlauer Berg

U2 Eberswalder Straße

Reservierung: 030/440 391 68, karten@ballhausost.de

Der Theatersaal ist parterre. Es gibt eine Rollstuhl taugliche Toilette.

 

Alle Infos:

www.no-limits-festival.de

 

 

 

 

 

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