2013 steht das Festival unter dem Motto „Im Überschwemmungsgebiet“. Die neu gestalteten Isarlandschaften im Innenstadtbereich bilden hierbei nicht nur die Bühne - die am Freitag, 23. und Samstag, 24. August gezeigten Performances und Interventionen sollen darüber hinaus einen aktiven Beitrag zum Diskurs über den Erholungsraum Isar liefern und ein breites, auch zufälliges Publikum zum Nachdenken anregen und neue Blickwinkel eröffnen.
Der Roundtable am Sonntag, 25. August im i-camp bietet Künstlern, Veranstaltern und interessierten
Besuchern gleichermaßen die Gelegenheit zum Austausch über die gesehenen Arbeiten und zudem
eine Ausblick auf die Zukunft des Festivals. Der Zutritt zu allen Veranstaltungen ist kostenfrei.
Beteiligte Künstler und Kompanien: EnGawa (München) // Bottlefed (Rebeca Fernandez Lopez & Kathrin Yvonne Birgler, Schweiz/England) // Ruth Golic (München) // Cornelia Adam (München) // body.mantics (Julia Danziger & Alexey Trubarov, Österreich) // Carola Zechner (Nürnberg) // Verena Steiner (Wien) // Waltraud Brauner (Wien)
PROGRAMM
Cornelia Adam, Johannes Anzenhofer, Stefanie Fleckenstein, Taro (München)
Isar Township
Das Team um Cornelia Adam reagiert mit seiner Performance auf den aktuellen Immobilienmarkt in
München. Die temporär-improvisierten Behausungen, die von der Gruppe aus Schwemmgut gebaut
und während des Festivals bewohnt werden, sollen auf den Wohnungsraum in der Stadt verweisen,
der immer knapper, teurer und elitärer wird. Mit der Möglichkeit, die Hütten fortwährend mitzugestalten, ist das Publikum dazu eingeladen, sich an der Debatte zu beteiligen.
Bottlefed (Kathrin Yvonne Bigler & Rebeca Fernandez Lopez, England / Schweiz)
Das ipod-Orakel
Dem Überfluss und Druck ständiger Selbstoptimierung unserer Zeit wird hier bewusst ein reduziertes
Performanceformat gegenübergestellt, das verstärkt einzelne Begegnungen sowie Momente der
Intimität und Sinnlichkeit betont. Das ipod-Orakel wird als zweisames Ritual praktiziert, um einen
Dialog zu schaffen. Münchnerinnen und Münchner sind dazu eingeladen, persönliche Fragen und
Wünsche zu formulieren und sich in der Eigendynamik von Zuhören und Analysieren einer
transzendenten Offenbarung hinzugeben.
Waltraud Brauner (Wien)
Es kann ein Geier sein oder ein Pfau oder ein Geier mit Pfauenkopf
Der Ausgangspunkt dieser „Über-Fluss-Beschreibung“ ist eine Bildbeschreibung, die von einer Szene vor einer Flusslandschaft erzählt. Waltraud Brauner übersetzt mit ihrem Körper Zeile für Zeile dieses Standbildes in eine Choreographie. Wie kann ein Bild in Sprache übertragen werden und wie diese Sprache wiederum in Gesten? Die verschiedenen Darstellungsformen sollen letztendlich neuartige Sichtweisen und Bedeutungen ermöglichen.
body.mantics (Julia Danzinger & Alexey Trubarov, Österreich)
Biorhythmen des Körpers
Mit jeder Welle einer Überschwemmung steigen Fische und Brückenklötze aus dem kollektiven
Unbewussten der schlafenden Stadt wie aus dem Wasser. Kontrollverlust. Die Überschwemmung lässt sich zwar vorhersagen, die Kräfte des unbändigen Wassers lassen sich aber nur teilweise unter Kontrolle halten. Wasser ist in uns, Wasser um uns wechselwirkt mit den Flüssigkeiten unseres Körpers.
Biorhythmen des Körpers. Nimmt man sie bewusst wahr - dazu gehören Atem und Herzschlagentsteht
ein Gefühl von Harmonie in den Körperzellen. Nimmt man dieses Bewusstsein in eine
Choreographie mit, so strahlt der tanzende Körper. Boomen in den Köpfen der Menschen. Eine Stadt erzeugt mit seiner Geräuschkulisse von Verkehr, Baustellen und Menschenmassen einen Rhythmus, der unruhig sein kann und unseren Gleichgewichtssinn beeinträchtigen kann. Mit diesem Rhythmus lässt es sich leben, wenn das Ungleichgewicht im Körper positiv kompensiert wird. Dazu gehören besondere Architekturgeometrien, die einerseits von der Natur bereits erschaffen sind, andererseits von Menschen erbaut werden können…
Weitere Informationen: www.isarsprudel.wordpress.com
Veranstalter: k∞p München in Kooperation mit i-camp/neues theater
Idee und Konzeption: Martin Jonas // Konzeption und Organisation: Dr. Anna Stoffregen
Organisation: Johanna Plattner // Besucherbetreuung: Johanna Miller & Team