Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Jacques Offenbachs "Die Großherzogin von Gerolstein" in der Komischen Oper Berlin Jacques Offenbachs "Die Großherzogin von Gerolstein" in der Komischen Oper... Jacques Offenbachs "Die...

Jacques Offenbachs "Die Großherzogin von Gerolstein" in der Komischen Oper Berlin

Premiere Samstag, 31. Oktober 2020, 19:00 Uhr

Eine liebestolle Großherzogin, die sich, wenn es um ihre Triebe geht, weder um gesellschaftliche Stellung noch um politische Verwicklungen schert. Untergebene, die im Hinblick auf die großherzogliche Liebespolitik ihr eigenes Süppchen kochen und dabei vor nichts zurückschrecken.

Copyright: Komische Oper Berlin

Ein Regisseur, der seine Liebe zur Screwball-Komödie und Parodie ohne die Begrenzungen eines Bühnenbildes auslebt. Ausufernde Kostüme, die jegliche Nähe ihrer Träger*innen zueinander wie von selbst unterbinden. Und zwei Vollblutkomiker, die sich mit Verve der Titelpartie annehmen. Das sind nur einige der Zutaten für die Neuproduktion von Die Großherzogin von Gerolstein – unter denen natürlich auch Jacques Offenbachs deftig mitreißende Musik Erwähnung verdient.

Intendant und Chefregisseur Barrie Kosky, der sich nach Die schöne Helena an der Komischen Oper Berlin 2014 und der umjubelten Produktion von Orpheus in der Unterwelt bei den Salzburger Festspielen 2019 nun einen weiteren Operetten-Hit aus der Feder Jacques Offenbachs vorknöpft, entfacht rund um die resolute Großherzogin ein amüsantes Spiel um Geschlechterrollen und falsche Etikette – ohne den Prunk eines Bühnenbildes, doch mit dem stilvollem Pomp von Klaus Bruns’ historisch inspirierten Kostümen, die von Franck Evin ins rechte Licht gerückt werden.Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Alevtina Ioffe. Für die Choreographien zeichnet Damian Czarnecki verantwortlich.

Die Titelrolle seiner 1867 während der Pariser Weltausstellung uraufgeführten Operette schrieb Offenbach für die als Schöne Helena berühmt gewordene Hortense Schneider, die als forsch und kraftvoll auftretende Anti-Diva das Publikum ihrer Zeit in Bann schlug. Mit Dreistigkeit und Witz bemächtigen sich nun alternierend die beiden Vollblutkomödianten Tom Erik Lie und Philipp Meierhöfer der großherzoglichen Rolle. Mit einem virtuosen Ensemble aus sieben Sänger*innen und vier Tänzer*innen zündet Barrie Kosky ein Komödien-Feuerwerk rund um politische Intrige, Günstlingswirtschaft und Militarismus. In den beiden abwechselnd auftretenden Besetzungen glänzt rund um die jeweiligen Hauptdarsteller das Ensemble der Komischen Oper Berlin.

Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
Deutsche Neufassung von Stefan A. Troßbach

Musikalische Leitung
Alevtina Ioffe
Inszenierung
Barrie Kosky
Kostüme
Klaus Bruns

Grossherzogin Von Gerolstein
Tom Erik Lie
Prinz Paul
Christoph Späth
Fritz
Ivan Turšić
Wanda
Alma Sadé
General Bumm
Jens Larsen
Baron Puck
Tijl Faveyts
Baron Grog
Christiane Oertel

Es spielt das Orchester der Komischen Oper Berlin

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

SCHWEBENDE MELODIELINIEN -- Neue CD "Farasha" mit Sindy Mohamed (Viola) bei Berlin Classics

Dass auch die Viola als Instrument einen durchaus geheimnisvollen Zauber besitzt, beweist diese Neuaufnahme. Hier wird die Metamorphose eines Schmetterlings musikalisch dargestellt. "Farasha" ist…

Von: ALEXANDER WALTHER

VIRTUOSE LÄUFE UND KOLORATUREN -- Neue CD mit der Mezzosopranistin Megan Kahts bei Solo Musica/

Auf dieser CD lernt man die beiden Barockkomponisten Georg Friedrich Händel und Johann Adolph Hasse noch näher kennen. Sie waren zwei berühmte Meister, die nicht nur durch die Wechselbeziehung zu…

Von: ALEXANDER WALTHER

PLÄDOYER FÜR EINEN UNTERSCHÄTZTEN -- Neue CD mit Orchesterwerken von Max Reger beim Label Ondine

Zu Recht kann man sagen, dass Max Reger als Komponist immer noch unterschätzt ist. Dies beweist einmal mehr die interessante Neuaufnahme mit Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin op. 128 sowie "Eine…

Von: ALEXANDER WALTHER

BILDER DER HEKTISCHEN STADT -- Festspiel-Finale "Strawinsky in Paris" bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

In der rasanten Choreografie von Jeroen Verbruggen zur Musik "An American in Paris" von George Gershwin sowie zu Aaron Coplands Musik mit Auszügen aus der "Billy the Kid"-Suite gewinnen die Straßen…

Von: ALEXANDER WALTHER

FRAGE NACH DEN LETZTEN DINGEN -- "Parsifal" von Richard Wagner bei den Bayreuther Festspielen

Das Zauberweib Kundry steht in jedem Fall im Mittelpunkt von Jay Scheibs Inszenierung. Es ist auch eine Vorstellung der Hexe aus männlicher Perspektive. Kundrys Erscheinung wandelt sich hier immer…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche