Wenn da bloß nicht diese unangenehme Sache mit dem Tod einer früheren Angestellten in Vater Birlings aufstrebendem Unternehmen wäre... Aus dem Nichts taucht ein Inspektor auf, der jeden ins Kreuzverhör nimmt. Denn obgleich niemand die direkte Schuld für Eva Smiths Tod trägt, sind alle auf mysteriöse Weise in das Schicksal der jungen Frau verstrickt. Auf sich selbst zurückgeworfen, ist jeder mit seiner eigenen Schuldigkeit konfrontiert.
Dabei wird so manche ungeliebte Wahrheit offenbar, über die man nicht mehr den Mantel des Schweigens breiten kann. Nach und nach wird so ein Familiengefüge aufgedeckt, das oberflächlich zwar gut funktioniert, sich jedoch als labiles Kartenhaus entpuppt. Ertappt! Doch Eingeständnisse und Konsequenzen fallen durchaus unterschiedlich aus... John B. Priestley wäre nicht ein Virtuose des psychologischen Kriminalgenres, würde er nicht mit einer fulminanten Schluss-pointe überraschen. Ein Stück zwischen Loyalität, Lügen und Leichen im Keller.
Priestley (1894-1984) ist einer der profiliertesten britischen Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Mit dem Stück „Ein Inspektor kommt“ (1946) wurde er über die Grenzen Englands hinaus bekannt; es war eines der meistgespielten Stücke im Europa der Nachkriegszeit.
Inszenierung Peter Hailer
Bühne und Kostüme Dirk Becker
Dramaturgie Martin Apelt
Austauschgastspiel des Staatstheaters Darmstadt. Premiere in Darmstadt: 23. Februar 2008
Mit: Christina Kühnreich (Sheila Birling), Maika Troscheit (Sybil Birling), Gustl Meyer Fürst (Arthur Birling), Matthias Kleinert (Inspektor Goole), Tino Lindenberg (Gerald Croft), Tom Wild (Eric Birling)
Weitere Termine: 30.1., 8.2., 18.2 und 26.2., jeweils 19.30 Uhr, Kleines Haus