Lennie hofft zudem auf eigene Kaninchen, denn er liebt alles Zarte und Weiche, auch wenn es zerbrechlich ist. Als George und Lennie eine neue Stelle antreten, rückt die Erfüllung ihres Traums plötzlich in greifbare Nähe. Doch sie sind dem Juniorchef Curley, dessen Frau die Nähe der Männer sucht, ein Dorn im Auge…
John Steinbeck arbeitete seine 1937 entstandene Novelle „Von Mäusen und Menschen“ noch im selben Jahr zum Theaterstück um. Nun liegt sie in einer Neuübersetzung des Regisseurs Christoph Diem vor. Erzählt wird die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft in Zeiten der Krise. Zeitlos aktuell ist die Problematik der flexiblen Menschen, die, zur Zeitarbeit gezwungen, von Ort zu Ort ziehen. Bindungen und soziale Beziehungen bleiben dabei auf der Strecke, jeder ist auf sich selbst zurück geworfen. Vereinsamung, Entwurzelung und Angst vor der Zukunft sind - damals wie heute – häufig die Folge. Notwendige Gegenstrategien sind – sowohl bei Steinbeck wie auch bei Soziologen wie Richard Sennett – die Entwicklung von Zukunftsperspektiven - Hoffnungen, Träume und dauerhafte Bindungen werden so zu Überlebensstrategien in einer erbarmungslosen Gesellschaft.
Christoph Diem inszeniert „Von Mäusen und Menschen“ als atmosphärisch dichtes Psychogramm der Hoffnungslosigkeit und Vereinzelung des Menschen. Mit Originalmusik aus den 30er Jahren erzählt er in filmisch inspirierten Bildern von der Kraft der Freundschaft unter erschwerten Bedingungen.
Inszenierung: Christoph Diem
Bühne und Kostüme: Florian Barth
Dramaturgie: Petra Paschinger
Tonspur: Florian Barth und Christoph Diem
Mischung: Florian Barth
Musikalisches Archiv: Stephan Mathieu
George: Georg Zeies
Lennie: Klaus Müller-Beck
Candy: Christian Manuel Oliveira
Chef: Max De Nil
Curley: Kai Christian Moritz
Curleys Frau: Maria Vogt
Slim: Kai Markus Brecklinghaus
Carlson: Philipp Reinheimer
Whit: Rainer Appel
Crooks: Issaka Zoungrana
Musikeinspielungen:
Kelly Harrell: Roving Gambler; Blind Willie Johnson: Dark was the night, cold was the ground; Riley Puckett: I’m forever blowing bubbles; Washington Philipps: What are they doing in heaven today; Godspeed: You black emperor.
Christoph Diem
Inszenierung
Christoph Diem studierte in Hamburg Regie bei Jürgen Flimm und Anselm Weber. Nach seinem Abschluss arbeitete er freiberuflich in Hamburg und Freiburg. Zwischen 2001-2003 war er Regieassistent am Theater Konstanz, wo er zahlreiche eigene Inszenierungen folgen ließ. Darüber hinaus inszenierte er in St. Gallen, am Theaterhaus Jena und am Staatsschauspiel Stuttgart. Neben vielen Inszenierungen neuer Stücke wie z.B. Lionel Spychers „9MM“ oder der deutschsprachigen Erstaufführung von Martin Crimps „Sanft und grausam“ hat Diem sich auch großen klassischen Texten gewidmet. Christoph Diem ist Künstlerischer Leiter der „sparte4“ am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken.
Am Mainfranken Theater Würzburg inszenierte er bisher Tennessee Williams’ „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ und Heinrich von Kleists „Kohlhaas“.
Florian Barth
Bühne und Kostüme
Florian Barth studierte an der Akademie der Bildenden Künste Wien Szenografie bei Prof. Erich Wonder. Bühnenbildassistenzen am Stadttheater Konstanz, am Theater Ulm, Theater Neumarkt Zürich, Thalia Theater Hamburg folgten. Eigene Bühnenbilder zu „Der Krüppel von Inishmaan“ (Stadttheater Konstanz), „Pterodactylus“ von Nicky Silver, „Die Arabische Nacht“ von Roland Schimmelpfennig (Oldenburgisches Staatstheater; Regie Deborah Epstein) folgten. Zuletzt entwarf er Bühnenbilder zu „Die Dreigroschenoper“ und „Gefährliche Liebschaften“ am Theater Aachen (beides in der Regie von Deborah Epstein) und „Des Teufels General“ von Carl Zuckmayer in der Regie von Cornelia Crombholz am Staatstheater Mainz.
Am Mainfranken Theater war er in dieser Spielzeit bereits bei „Verzeihung, ihr Alten, wo finde ich Zeit, Liebe und ansteckenden Irrsinn?“ von Christian Lollike (Regie: Deborah Epstein) verantwortlich für Video und Animation.