Joseph und seine Brüder ist eine Roman-Tetralogie von Thomas Mann. Es ist das umfangreichste Romanwerk des Autors. Die vier Teile wurden zwischen 1933 und 1943 veröffentlicht. Inspiriert durch eine Palästinareise im Jahr 1925, begann Thomas Mann 1926 in München mit der Niederschrift. 2009 wurde der Roman am Düsseldorfer Schauspielhaus zum ersten Mal auf eine Bühne gebracht. Für das Passionstheater mit seiner großen Bühne wird Christian Stückl eine eigene Fassung erarbeiten.
Der Patriarch Jaakob liebt seinen Sohn Joseph über alles. Die von Eifersucht getriebenen Brüder fallen über ihn her, verprügeln ihn, werfen ihn in einen trockenen Brunnen, lassen ihn dort drei Tage schmachten und verkaufen ihn an vorbeiziehende Händler. Joseph wird als Sklave nach Ägypten geführt. Dort kauft ihn Potiphar, ein Eunuch, der Kämmerer des Pharao, von den ismaelitischen Händlern. Josephs Klugheit verhilft ihm rasch zum Aufstieg. Potiphar setzt ihn über sein Haus und über alles, was er besitzt. Schon nach kurzer Zeit wächst der Wohlstand Potiphars. Mut-em-Enet, das Weib des Eunuchen, verliebt sich in Joseph. Getrieben von unerfülltem Verlangen, das immer rasender wird und schließlich herausbricht, reißt sie ihm die Kleider vom Leib. Doch Joseph weist sie zurück und flieht. Gekränkt läuft sie zu ihrem Mann und verklagt Joseph der Vergewaltigung. Joseph wird von Potiphar verurteilt und in den Kerker geworfen.
Der von Träumen geplagte Pharao Amenophis lässt Joseph, von dem aus dem Gefängnis die Sage geht, er könne Träume deuten, vor sich bringen. Joseph gelingt es, den Traum des Pharaos von den sieben fetten und mageren Kühen zu deuten. Der Pharao erkennt in Joseph einen ihm Ebenbürtigen und macht ihn zu seinem Stellvertreter. Als die Hungersnot ausbricht, sehen sich Josephs Brüder gezwungen, nach Ägypten zu kommen, um Korn zu kaufen. Joseph offenbart sich den Brüdern und verzeiht ihnen.
Wohl an keinem Ort der Welt hat sich eine fast 400 jährige Theatertradition so kontinuierlich erhalten wie in Oberammergau. Wer den Namen Oberammergau hört, verbindet ihn meist mit seinem Passionsspiel. Doch schon im 18. Jahrhundert haben die Oberammergauer auch in den Jahren zwischen den Passionsspielen große biblische Geschichten auf die Bühne gebracht. An diese Tradition hat Christian Stückl 2005 mit einer Aufführung des Schauspiels König David angeknüpft und diese 2007 – mit dem Schauspiel Jeremias von Stefan Zweig – fortgeführt.
Thomas Mann in Oberammergau
Thomas Mann und seine Frau Katia fuhren mit der Tochter Elisabeth nach der Mitteilung über die Zuerkennung des Nobelpreises am 12.11.1929 nach Oberammergau, um dem Presserummel in München zu entfliehen. Sie wohnten in der damaligen Pension Böld. Wie schon 1906 und 1920 bewährte
sich der Passionsspielort als Ort der Erholung und der Stärkung. Der Oberammergauer Fotograf Herrmann Rex portraitierte Thomas Mann während seines Aufenthalts. Einen der Abzüge schickte der Dichter später mit einer persönlichen Widmung seinen Pensionswirten: „Familie Böld in Oberammergau/dankbar für friedliche Tage.“
Regie Christian Stückl
Bühne und Kostüme Stefan Hageneier
Musik Markus Zwink
Die Mitwirkenden Oberammergauer Darsteller, Musiker, Sänger und Kinder
Eintrittspreise
49,-- Euro / 39,-- Euro / 29,-- Euro / 19,-- Euro
Gruppen ab 20 Personen erhalten 10% Ermäßigung auf den jeweiligen Kartenpreis
Schüler, Studenten erhalten 30% auf den jeweiligen Kartenpreis