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Jugendtheaterfestival FESTIWALLA 2014: "NO Justice – NO Peace! Widerstand dem Krieg", Haus der Kulturen der Welt in Berlin

Vom 26. Bis 29. November 2014. -----

Ist Krieg wirklich so weit weg? Betrifft er nur die Vergangenheit oder andere Länder? Jenseits der Gedächtnispflege um den 100. Jahrestag des Ausbruchs des Großen Kriegs werden hier kriegerische Handlungen aus dem Blickwinkel der Jugend betrachtet und hinterfragt. Wie kommt es zu Krieg? Wie wird er begründet? Ökonomisch? Psychologisch? Politisch? Und wo gibt es Gewalt und Gefahrengebiete in unserem Alltag? In der Schule? Im Jobcenter? Im eigenen Kiez?

 

Im Rahmen der nunmehr vierten Ausgabe von FESTIWALLA gehen junge Theatermacherinnen und Theatermacher diesen Fragen nach. Mit Theaterstücken, Performances, Diskussion, Ausstellungen, Workshops und künstlerischer Aktion betreiben sie ihre ganz eigene Friedensforschung – eine Suche nach Frieden jenseits von Grenzzäunen, fernen Ländern und Museen.

 

Programm

 

MITTWOCH 26. NOVEMBER 2014

 

18h00 Auditorium: Eröffnung FESTIWALLA

19h00 Auditorium Eröffnungsstück „Gefahrengebiete“ (JugendtheaterBüro Berlin)

Aggrobold im Land der staatlichen Gewalt und Überwachung.

Es herrscht Krieg! Aber was ist Krieg, ab wann nennt man Krieg? Ist Krieg nur fliegende Bomben und viele Tote? Oder herrscht Krieg auch in unserem „friedlichen“ Land? Haben wir nicht auch Gefahrengebiete, die zu Krieg führen? In dem Stück geht es um Aggrobold. Der aggressive Jugendliche, der an allem schuld ist. Er ist im Gefahrengebiet der staatlichen Gewalt und der permanenten Überwachung. Vor ihm eine Front aus Politikern, Richtern und Polizisten, hinter ihm tausend Finger, die ausgestreckt nach ihm zeigen und über ihm Drohnen. Drohnen, die jeden Schritt überwachen, alles aufnehmen, jede Handlung, jeden Schritt, jeden Fehler. Die staatliche Gewalt, in die Aggrobold Tag für Tag reingesteckt wird, verschwimmt mit der offensichtlichen, radikalen Gewalt in den Kriegsgebieten. Wir experimentieren, was diese Mischung für Resultate für die Zukunft bringt, in welchen Umständen Aggrobold leben wird, in einer mit Hochtechnologie kontrollierten Welt und was es für physische und mentale Gewalt fordert.

Künstlerkollektiv: Saira Amjad, Büsra Atmaca, Elwin Chalabianlou, Jamil Dishman, Dalia El-Heit, Aysima Ergün, Büsra Kahriman, Passar Salam, Aldan Sabotic

Coaching, Regie: Ahmed Shah

Dramaturgie: Katharine Kolmans

Assistenz: Robert Rating

 

DONNERSTAG 27. NOVEMBER 2014

 

10h00 Theatersaal

Theaterstück „Brennende Ungeduld“ (Tusch – GRIPS Theater Berlin)

Eine Gruppe Jugendlicher stößt auf die Geschichte von Jette und Frieder, die 1848 in Berlin lebten. Ausgehend von deren Erlebnissen stellen sich die Jugendlichen die Frage: „Was war da eigentlich los 1848? Und überhaupt, was hat das mit uns zu tun?!“ Das Stück beschäftigt sich mit Geschichte, Revolution, Protest und der Frage, wofür wir auf die Straße gehen würden, was uns glücklich und was wütend macht.

Leitung: Laura Klatt, Patricia Rigg

Bühnenbild: Eduardo Conceição, Luna Catteuw

Film: Insa Langhorst

Spieler_innen: Banchaa Zimdahl, Sophia Stresow, Natalja Metzkow, Delia Schulte, Leoni Thaben, Yagmur Hamarat

 

10h00 – 12h00 Auditorium

Workshop

GAZA-Monologe

Performativer Workshop mit Mauricio Pereyra

 

12h00 K1

Szenische Lesung

“… da gibt’s ein Wiedersehen” (Wilhelm von Siemens-Gymnasium)

Schülerinnen und Schüler der Klassen 9a und 9e des Wilhelm-von-Siemens-Gymnasiums Berlin-Marzahn haben sich unter Anleitung ihrer LehrerInnen und in Workshops und Proben mit der Theaterpädagogin Stefanie Kaluza seit Winter 2013/14 intensiv mit dem Kriegstagebuch von Jo Mihaly beschäftigt.

Geboren als Elfriede Kuhr in Schneidemühl in der damaligen preußischen Provinz Posen hat die 12-Jährige am 1. August 1914 ihr Kriegstagebuch als begeisterte Anhängerin dieses Krieges begonnen. Sie wird das Tagebuch über die gesamte Kriegszeit führen, Kindheit und Jugend an diesen Krieg verlieren und danach als überzeugte linke Pazifistin, als Tänzerin und Autorin in das Rad der Geschichte greifen.

 

13h00 Auditorium

Theater

Szene aus „Gefahrengebiete“

13h30 Auditorium: Plenum

Krieg den Palästen / Walla was Frieden? Die Anti-Kriegs-ConferAction/ Anti-War Room

 

KRIEG DEN PALÄSTEN…

Wenn deutsche Waffen in Krisengebieten feuern, Kriegsdrohnen entwickelt werden, die Bundeswehr in Schulen willkommen ist und flüchtende Menschen an unseren Grenzen sterben ist ziemlich klar: Krieg ist nicht nur eine Sache von fernen Ländern oder einer vergangenen Zeit. Wir wollen Widerstand leisten gegen den Krieg. Deswegen wollen wir uns bilden, uns nicht mit einfachen Erklärungen zufrieden geben. Was genau ist Krieg? Woher kommt Gewalt? Was hat der „Krieg gegen den Terror“ mit Rassismus in Deutschland zu tun? Was ist Racial Profiling? Wo sind hier die Gefahrengebiete der Jugend?

 

Walla, WAS Frieden…?! Die Anti-Kriegs-KonferAction

Auf der Anti-Kriegs-KonferAction setzen wir uns in interaktiven Workshops künstlerisch und inhaltlich mit Fragen zu Krieg, Frieden, Gewalt, Macht, Ungerechtigkeit und ihrem Zusammenhang auseinander. Wir stellen uns auch der Frage „Was hat das alles mit mir zu tun?“Die Workshops geben die Gelegenheit, mehr über strukturelle Gewalt und Widerstand zu erfahren, eigene Ideen einzubringen und ein Zeichen gegen Krieg und Ungerechtigkeit zu setzen.

 

Nach einem gemeinsamen Auftakt mit einer Szene des Theaterstückes „Gefahrengebiete“, kann man an folgenden Workshops teilnehmen:

„Was tun, wenn die Bundeswehr kommt?!“ mit AktivistInnen vom Bündnis Bildung ohne Bundeswehr

„Stehen bleiben Polizei!“- ein Workshop zum Thema Rassismus und Polizei mit AktivistInnen der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP)

„Warum werden Muslim_innen zur Zielschiebe?“ mit AktivistInnen vom Netzwerk gegen anti-muslimischen Rassismus und Islamophobie (NARI)

„Tanz mit den Drohnen“, ein Tanzworkshop zur Automatisierung von Krieg mit dem Choreographen Nacho.

Die Ergebnisse der Workshops werden am Ende in gemeinsamer Runde präsentiert und zur Gestaltung des Anti-WAR-Raumes genutzt.

 

Anti-War Room

Im Foyer des Auditoriums entsteht der Anti-War Room: unsere künstlerische Schaltzentrale für den Widerstand gegen Krieg – zwischen wachsender Ausstellung und Infopunkt. Kommt vorbei, bringt euch ein!

 

17h30 Garderoben Foyer

Performance „Ich. Hier. “ (Eine Werkstattgruppe mit Jugendlichen – WG Schaubühne)

„Meine eigene Geschichte spielt sich da ab, wo ich gerade bin. Was in der Welt geschieht, erfahre ich über Onlineportale, Zeitungsartikel und Twitter – schnell und simultan. Während ich nachts betrunken auf mein Kuscheltier kotze, bombt sich irgendwo ein Selbstmordattentäter in die Luft.“

Ein Tag. Tausend Nachrichten. Zehn junge Menschen verflechten Geschichten aus ihrer Lebenswelt mit globalen Ereignissen.

Leitung: Aline Bosselmann

Ausstattung: Marie-Louise Reinicke

Dramaturgie: Anna Popova

Künstlerische Mitarbeit: Fabian Rosonsky

Spieler*Innen: Daria Bak, Melanie Geldner, Maximilian Glaßl, Paul Huettner, Fabian Kazal, Langston Ludwig Uibel, Hauke Petersen, Isabelle Pikörn, Katharina Stoll, Lilja van der Zwaag

 

18h30 Theatersaal

Film Première Schwarzkopf BRD

Eine Gruppe von Berliner Jugendlichen entscheidet sich, ein Stück über die Geschichte der US-Bürgerrechtsbewegung zu machen, um zu verstehen wie sie angesichts von Rassismus und Polizeigewalt in Deutschland überleben können. Was hätten Martin Luther King, Malcolm X oder Angela Davis gemacht, wenn sie heute in Berlin gelebt hätten?

Regie und Schnitt: Riccardo Valsecchi

Cast: JugendtheaterBüro Berlin: „Schwarzkopf BRD“ Ensemble

 

20h30 Theatersaal

Theaterstück „Female Gaze“ (Akademie der Autodidakten – Ballhaus Naunynstraße)

Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Geschichten, Blicken und Körpern von und auf postmigrantische(n) Mädchen und junge(n) Frauen bildet den Ausgangspunkt von Female Gaze. Im Fokus steht die Frage:

Wie zeige ich mich und warum und wie werde ich wahrgenommen? Darauf geben die Produzentinnen und Expertinnen von Female Gaze keine allumfassenden Antworten, sondern zuerst nur persönliche. Mit Performance, Film und Text wird so einiges lustvoll durcheinandergewirbelt, vieles wird auch zurechtgerückt. Das Ergebnis ist Programm: Female Kanak Attack!

Projektleitung: Janine Jembere, Yara Spaett

Von und mit: Burcu Akbaba, Ayşe-Seda Avdiç, Merve Avdiç, Jennifer Mollenauer, Chris Möller, Janina Schröder, Angelica Weingerl, Anouk Wenzel

 

20h30 K1

Theaterstück Ich_du_Jugend_Anne Frank (Die Falafels – JugendtheaterBüro Berlin)

Das Stück Ich_Du_Jugend_Anne_Frank ist die Begegnung muslimische Jugendlicher aus Deutschland mit dem Tagebuch von Anne Frank. Über ihre eigene Suche nach Identität, erlebte Ausgrenzung, Angst, Wut, Hoffnung, zerfetzte Träume nähern sich die Jugendlichen Anne Frank. Sie entdecken mit ihr die Intensität einer jugendlichen Sehnsucht nach Leben, Liebe und Zukunft, der geschriebenen Hoffnung bei ständiger Anwesenheit von Zerstörung und Tod.

Darsteller*Innen: Elham Mohammad, Mayada Darwiche, Dania Miari, Nijazi Muharemi, Fabian, Ahmad Miari

 

FREITAG 28. NOVEMBER 2014

 

09h00 Theatersaal

Theaterstück „Tiefseetaucher Ballett“ (ART Magica – Schule am Schloß)

In der Blackbox sind alle schwarz und leuchten die ganze Zeit bunt.

In der Blackbox können alle eine andere Sprache sprechen und verstehen sich blind. In der Blackbox sind alle unsichtbar und waren noch nie so frei in jeder Bewegung/Begegnung. Schnallt euch an, denn die Seelen tauchen tief: Nichts ist mehr unmöglich!

 

10h00 Auditorium

Workshop GAZA-Monologe, Performativer Workshop mit Mauricio Pereyra

 

12h00 Theatersaal

Theaterstück #GentrifiHÄÄ??? #GentriDichSelbst!!! (JugendtheaterBüro Berlin)

Yousef: Ey Schwester, was gibt’s neues? Büsra: VIELES Bruder? Alles verändert sich!

Früher konnte ich jederzeit meine Freunde anrufen, wenn meine Familie Hilfe brauchte. Nun sind viele weg. Mein Bezirk verändert sich. Die vertrauten Gerüche meines Kiezes sind weg. Die neue Baustelle gegenüber klaut mir die Sonne. Wenn das Gebäude fertig ist, ist auch die Sonne weg. An all dem soll die Gentrifizierung schuld sein. Das steht in gesprühten Buchstaben an den Fassaden in meinem Kiez. Was ist das? Wer ist das? Was kann ich dagegen tun? Ohnmacht!? Nein! GentriFICKdich!

Coaches: Çığır Özyurt (künstlerische Leitung), Conrad Schmidt-Bens (dramaturgische Leitung)

Regiekollektiv: Elwin Chalabianlou veyeh (künstlerische Leitung), Jamil Dishman (dramaturgische Leitung), Ibrahim Rmeih (technische Leitung), Dalia El-Heit (Produktionsleitung)

Schauspieler*Innen: Büsra Atmaca, Mustafa El-Hussein, Passar Salam, Büsra Kahraman, Marie Opitz-Nkouembi, Florije Hajdini

 

14h30–17h30 Café Global

„Block Party“ Friede den Hütten – Walla Was Aufwertung…?

 

FRIEDE DEN HÜTTEN

No Justice No Peace. Kann es Frieden ohne Gerechtigkeit geben? Wohl kaum. Dafür müssen wir nur in unseren Kiez blicken. Dort ist ein Krieg im vollen Gange: Mieten steigen schnell, obwohl das Gebäude gar nicht oder nur oberflächlich saniert wurde. Familien werden zwangsgeräumt, weil das Arbeitsamt die Miete nicht überwiesen hat. Öffentliche Orte werden gekürzt, private Orte eingezäunt und alles wird mit Kameras überwacht. Das ist Gentrifizierung, Krieg von oben, wo Mensch sein nicht ausreicht, um an der eigenen Stadt teilnehmen zu dürfen. Eigentum entscheidet. Auf der anderen Seite wächst der Widerstand. Subkulturen wie HipHop, Punk und Hausbesetzer_innen haben schon länger Formen erprobt, wie sich der eigene Kiez selbst gestalten lässt. In den letzten zwei Jahren allerdings hat sich eine Bewegung gebildet, die Menschen aus ganz verschiedenen Bereichen der Gesellschaft zusammenbringt, um gegen Verdrängung zu kämpfen. Wie sieht dieser Kampf aus und wer kämpft gegen wen? Und wie stellen wir uns echten Frieden im Kiez vor? Das wollen wir auf dem FESTIWALLA, besonders am Freitag, herausfinden. Gemeinsam. Mit Theater, Workshops, Kunst und Diskussionen.

 

Walla, WAS Aufwertung…? BLOCKParty

Wir werden gentrifiziert, bevor wir verstanden haben, was das ist. Aber nicht mit uns. GentrifiHÄÄ? GentriDichSelbst! Wir gehen den Fragen nach, warum die Mieten steigen, Familien zwangsgeräumt werden und was wir dagegen tun können. Was soll das für eine Aufwertung sein, wenn sie meine Freund_innen und mich aus dem Kiez verdrängt? Aufwertung ja, aber gemeinsam von unten! Auf der BLOCKParty! Mit folgenden Workshops: „Für Zusammenhalt im Kiez und gegen Verdrängung!“ Workshop mit dem Bündnis Zwangsräumung Verhindern!

„Mein HipHop, Dein HipHop, Unser“ Rap-Schreibwerkstatt mit Kaveh

“Tschak” Ein Loopstation- und Beatboxworkshop mit dem Coach JoKaa

Streetdance Workshop mit Nahum von den Holicks

Im zweiten Teil der Blockparty kommen wir zusammen, um die Ergebnisse der Workshops zu zeigen, zu feiern und uns gemeinsam gegen Gentrifizierung stark zu machen.

Moderation: Dalia El-Heit, Jamil Dishman

Koordination: Jamil Dishman, Katharine Kolmans, Nils Erhard, Conrad Schmidt-Bens (das Dramaturgie-Team des JugendtheaterBüros Berlin)

 

Gecekondu

Das Gecekondu ist, was Du draus machst. Dort findest Du die “Map of Fame”, eine große Berlinkarte auf der sich verschiedene Kiezinitiativen präsentieren und die Du mitgestalten kannst, mehr Informationen zu Gentrifizierung und den Widerstand dagegen und Platz zum Sitzen. Gestalte, tausch Dich aus, vernetz Dich!

 

17h30 -18h30 K1

Performance “Home Sweet Home” (International Theater Vagabond)

“Wohnen – ein Menschenrecht?”

Die Großstadt beherbergt sie alle: extravagante Individualisten, freakige Spinner, visionäre Künstler, stinkige Obdachlose, besoffene Penner… Die Notwendigkeit, ein Dach über dem Kopf zu haben, verbindet sie gleichermaßen, wenn auch die Lebens(t)räume unterschiedlicher nicht sein könnten: „Lebst Du noch oder wohnst Du schon?“ ist die Devise. In der musikalischen Theaterperformance „Home sweet Home“ kocht die Wohnwut angesichts immer höher ansteigender Mietpreise schnell über. Drei Darstellerinnen erzählen von ihrer Wohnungssituation und Unzufriedenheit, ihrer Flucht und von Suchen und Finden. Dazu verkörpern sie mehrere innere Stimmen der Berliner Gesellschaft zu ekstatisch-rhythmischen Klängen. Jede dieser Gestalten hat irgendwo noch ihren ganz privaten Traum vom Wohnen behalten: Ein Hausboot auf der Spree wäre schön oder eine coole Luxusloftwohnung in Kreuzberg mit coolen Möbeln oder ganz pragmatisch. Nur, wer nebenan in der Fabrik jeden Tag arbeiten geht, darf auch im angegliederten Wohnkomplex wohnen. Aber für jeden ist was dabei!

Mit seiner neuen Musik-Theater Produktion „Home sweet Home“ lädt der Regisseur Christel Gbaguidi die Menschen dieser globalisierten Welt zu einer Selbstreflexion über die Begriffe „Wohnen“ und „Menschenrechte“ ein und eröffnet zugleich einen Austauschraum zwischen Spielern und Zuschauern.

 

19h00 – 20h30 Theatersaal

Theaterstück “Der Krieg, er ist nicht tot…” (StudioBühne Essen)

1914: „Wo ist denn nun der Krieg?“ Der zwanzigjährige Adolf Reisiger dient als Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg. Doch seine anfängliche Begeisterung schwindet im Kriegsverlauf und seine Zweifel am ‘Sinn des Krieges’ wachsen …

Ein Jugendtheaterprojekt frei nach dem Buch ‘Heeresbericht’ von Edlef Köppen (1893 – 1939). Unter Verwendung von originalen Textauszügen des Montage-Romans geben 12 junge Akteure ein szenisches Zeugnis über die Lüge, den Aberwitz und Wahnsinn des Krieges.

Gesamtleitung: Thorsten Simon

Dramaturgie: Sarah Jäger

Mitwirkende: Mariana Bittermann, Ilayda Bostancieri, Riewan Fadhil, Sebastian Hartmann, Sven Hensel, Miriam Kalkreuth, Urs Kessler, Jantje Mittwollen, Jasmin Moselhy, Lara Peters, Nastja Salamatin und Martin Weier

 

20h30 Auditorium

Konzert: Gaza Monologe – Konzert. Alle für Palästina.

 

SAMSTAG 29. NOVEMBER 2014

 

14h00 -18h00 Café Global

Lounge/ Workshop/ Diskussion

KulTür auf! Lounge – Wer ist hier gewalttätig!?

Brennpunkt. Problembezirk. Jugendgewalt? … Oder doch eher: Schulsystem, Jobcenter, Leitkultur? Wieso werden eigentlich die Schüler_innen in Anti-Gewalt Trainings gesteckt und nicht die, die das Schulsystem verantworten? Wieso reden alle über den „U-Bahn Schläger“ aber keiner über rassistische Bilder?

In der KulTür auf! Lounge auf dem FESTIWALLA 2014 nehmen wir herrschende Gewalterklärungen auseinander und fragen: Wer ist hier gewalttätig!? Woher kommt Gewalt? Wer redet über wen, wenn es um Gewalt geht? Welche Bilder von Täter_innen sehen wir in Medien und Kultur? Welche Formen von Gewalt bleiben unbeleuchtet? Um wessen Perspektive geht es hier eigentlich? Wer kann Kultur und Medien nutzen, um seiner Perspektive Gehör zu verschaffen? Wer ist von diesen Möglichkeiten ausgeschlossen? Und ist das nicht selbst eine Form von Gewalt?

… mit Musik, Spoken Word, Film und Diskussion. Und mit der Präsentation der aller ersten Ausgabe des KulTür auf Magazins! Schluss mit billigen Vorstellungen von Kunst als Mittel zur „Gewaltprävention“ – Zeit die Kunst zu nutzen, um die Dinge beim Namen zu nennen und wirklich etwas zu verändern!

 

16hoo Café Global

Workshop/Diskussion Mind the Trap!

Öffentliche KulTür auf! Ratssitzung mit dem Bündnis Kritischer Kulturpraktiker_innen

Stellt Euch vor, es gibt eine Konferenz und keine_r geht hin… zumindest nicht diejenigen, um die es geht. Auf Konferenzen über die sogenannte „Öffnung der Kulturinstitutionen“ fragen sich Wissenschaftler_innen, Kulturschaffende und „Expert_innen“, warum das Theaterpublikum immer älter wird und warum ein großer Teil der Gesellschaft einfach nicht ins Theater kommen will. … Aber leider oft unter Ausschluss derer, um die es geht. Oder wurdet ihr schon einmal als Expert_in zu einer Fachtagung eingeladen?

KulTür auf! und das Bündnis Kritischer Kulturpraktiker_innen wollen das ändern: mit einer großen Konferenz im Herbst 2015! Wir laden Euch ein mit uns zu diskutieren wie diese Konferenz aus Eurer Sicht gestaltet sein sollte: Wer soll wie eingeladen werden? Welche Fragen sollen diskutiert werden? Welche Formate findet ihr spannend? Und, und, und…

 

16h00 K1

Theaterstück “Du sollst nicht töten!” (SJC Hövelriege)

Die Theater-AG einer Schule möchte ein Stück zur Besatzung Griechenlands durch die Nazis im zweiten Weltkrieg erarbeiten. Emil treibt das Projekt mit voller Energie voran. Doch nicht alle seine Mitspieler sind gleich engagiert. Max ist vor allem wegen der hübschen Mädchen dabei, Jannik und Lina wollen vor allem ausgiebig feiern und Hannes hat die Gruppe verlassen, weil er das Gerede von den „bösen Deutschen“ nicht mehr hören konnte. Die privaten Probleme der Heranwachsenden greifen in das Spiel ein, das Projekt droht zu scheitern und am Schluss verliert Emil die Nerven. Er kauft sich eine Waffe.

Regie: Martin Bretschneider

Spieler*Innen: Ann-Kathrin Wittenstein, Anna Olbrich, Alina Pinske, Luc

 

18h00 Theatersaal

Theaterstück „Brandmale“ (junges Ensemble Solingen)

Wir Menschen hinterlassen Spuren – bei uns selbst, bei anderen Menschen und in unserer Umwelt. Diese Spuren können ebenso blühende Landschaften, wie auch flammende Verwüstung hinterlassen. Die zerstörerischen Mechanismen aus Angst, Hass und Verletzung finden sich in jeder Gesellschaft. Sie kontrollieren unser Handeln und belasten unsere Beziehungen zu anderen Menschen. Wie können wir diesen Kreislauf durchbrechen, wo können wir die Kraft zur Vergebung hernehmen?

Darsteller*Innen: Aline Annessy, Katja Araújo Botelho, Fabian Bauer, Asena Baykal, Aylin Cam, Keagan Ceasar, Serafina Kuhl, Julia Nau, Lisa Sadlowski, Dustin Weber

 

20h00 Auditorium

Abschlusspräsentation Best of FESTIWALLA

 

20h45 – 22h00 Auditorium

Theaterstück „Letters Home“ (Refugee Club Impulse – JugendtheaterBüro Berlin)

→ Im Anschluss an das Stück: Lichtparade ins ZK/U und After Show Party

Es gibt zahlreiche Untersuchungen über Projekte mit Geflüchteten. Doch wenn man die Welt verstehen will, sollte man sie aus den Augen der Unterdrückten betrachten. Wie ist „unsere“ Vorstellung von Deutschland und wie sieht die Realität aus dem Blickwinkel der „anderen“ tatsächlich aus?

 

In Letters home erarbeiten geflüchtete Menschen aus der Erstaufnahmeeinrichtung aus der Motardstraße gemeinsam mit dem Refugee Impulse Club, der Schlesischen27 und dem JTB geschriebene, fotografierte, gedrehte und gespielte “Briefe nach Hause” die von ihrer Wahrnehmung der Stadt erzählen.

Künstlerische Leitung: Ahmed Shah

KünstlerKollektiv: Mohammed Kello, Sami Shah, Hussam Ghosheh, Hanna Mindermann, Nils Steinkrauss, Maryam Grassmann, Nadya Grassmann, Daniel Carsenty, Susanne Dzeik, Lena Trunk.

 

22h00 Eingang HKW

Lichterparade zum ZKU, Abschlussparty

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