Zur Entstehungszeit der Oper stand das Barometer auf Sturm: 1858 misslingt das Attentat des Grafen Felice Orsini auf Napoleon III., doch das Ende der Bourbonen-Herrschaft in Neapel ist eingeleitet. Giuseppe Verdi, glühender Anti-Royalist, greift das Sujet auf: Sein Librettist Antonio Somma bearbeitet eine Vorlage von Eugène Scribe von 1833 für Daniel-Francois Esprit Auber, merzt einige überflüssige Szenen aus und schreibt mit UN BALLO IN MASCHERA eine der wirkungsvollsten Verdi-Opern überhaupt.
In diesem Dramma lirico krachen blutige Tragödie und burleske Operette unvermittelt aufeinander und ergeben ein „Scherzo mit tödlichem Ausgang“ – ein Bonmot von Richard Strauss, das auch auf den MASKENBALL passt. Die Oper ist ein Vexierspiel aus Politik und privaten Amouren. Der Einbruch des Übersinnlichen in Gestalt der Seherin Ulrica und die sexuelle Ambivalenz des Pagen Oscar, einer Hosenrolle und singulär in Verdis Schaffen, schärfen den inneren Konflikt.
Das historische Vorbild ereignete sich 1792 während eines Maskenballes in der Stockholmer Oper, und Verdi und Somma zeigen nun diese an sich schon verwirrende Konstellation auf der Opernbühne als Maskenspiel über das Maskenspiel – und Rainer Pudenz führt dieses Meisterwerk der Italienischen Oper in deutscher Sprache (neue Übersetzung von Thomas Peter) auf, um dem Publikum im Gewirr der zahllosen Zwischenböden die Orientierung zu ermöglichen. Unberührt bleibt Verdis unsterbliche Musik, darunter die wohl schönste Chor-Prehgiera der Operngeschichte: Das Attentat ist geglückt, der König tödlich getroffen - doch nun erweist sich die Tragödie als Farce, als grässliches Missverständnis unter Freunden. Das dreizehnte Addio war tödlich!
Melodrama in vier Akten, Text von Francesco Maria Piave.
Leitung: Erdl (Musikalische Leitung).
Pudenz (Regie),
Keller (Bühne/Licht), Bresgen (Dramaturgie),
Beiner (Regieassistenz)
Mitwirkende: Nymoen, Kalinina, Diny, Seyhan, Cuento, Sindermann, Peter, Führ, Kaiser, Vargas, Eckhardt u. a.
weitere Aufführungen:
Fr. 21., Sa. 22., So. 23., Mi. 26., Fr. 28., Sa. 29., So. 30. Juli
und Mi. 2., Fr. 4., Sa. 5., Mi. 9., Fr. 11., Sa. 12. August 2017
jeweils 19.30 Uhr
Bei Regen findet die Aufführung konzertant statt.
Aufführungsort: Musikpavillon im Palmengarten
Eingang Bockenheimer Landstraße/Palmengartenstraße 11 und Siesmayerstraße 63
Das düstere Melodrama in drei Akten feiert seine Premiere am 15. Juli und wird bis Mitte August im Musikpavillon des Palmengartens zu sehen sein. Ihre Karte zum reduzierten Vorverkaufstarif können Sie wie gewohnt bei Frankfurt Ticket RheinMain (www.frankfurtticket.de oder Tel. 13 40 400) kaufen. Bestellungen für die Abendkassen können Sie gerne unter pudenz@kammeroper-frankfurt.de aufgeben.