Die beiden sind euphorischer Stimmung. Ein Tagelöhner der kleinen Gaststätte wird später zu Protokoll geben, er habe sie schäkernd am Ufer entlanglaufen sehen, sich jagend wie kleine Kinder.
Beginnend mit der Inszenierung dieses Selbstmordes werden die Parallelen zu Heinrich von Kleists Stücken miteinander verwoben, einzelne Sequenzen nachgespielt und so Leben und Werk vom Ende zum Anfang erzählt. Das Leben eines rätselhaften Genies voller Leidenschaft, Radikalität und ewiger Suche.
Heinrich von Kleists Todestag wird sich am 21. November 2011 zum 200.Mal jähren. Dies nimmt das wehrtheater zum Anlass, sich in einem zeitgenössischen theatralen Projekt mit Kleist zu beschäftigen.
Kleist`s Sprache kommt bildgewaltig und wenig psychologisierend daher. Man erfährt wenig über das Innenleben seiner Figuren und die Bilder enstehen im Kopf, Sprache als Instrument erzwingt eine Auseinandersetzung mit dem Gehörten.
Schauspielertheater auf höchstem Niveau ist gefragt und trotzdem möchte sich die Inszenierung Kleist spielerisch nähern, ironisch kommentieren, über Leben und Werk Kleist`s informieren und immer wieder die Aktualität seiner Stücke und die Virtuosität seiner Sprache in den Vordergrund stellen.
Beginnend mit der Inszenierung ihres Selbstmordes werden die Parallelen zu seinen Stücken (z.B. letzte Einkehr im “Neuen Krug” am Wannsee, Kleist`s letztes Stück war “Der zerbrochene Krug”) miteinander verwoben, einzelne Sequenzen nachgespielt und so Leben und Werk vom Ende zum Anfang erzählt. Die Konzentration liegt auf dem Schauspieler, dem wenige Requisiten zur Verfügung steht und der sich quasi von rechts nach links durch den Bühnenraum spielt, an einer Zeittafel auf der Rückwand entlang um am Ende Selbstmord zu begehen.
mit: Fabian Ringel, NN
Regie+ Konzept: Andrea Bleikamp
Ausstattung: Claus Stump
Assistenz: Isabel Eichner
P+Ö: Mechtild Tellmann Kulturmanagement
29., 30., 31. Oktober und 1. November, jeweils 20h