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"L’elisir d’amore" von Gaetano Donizetti, Stadttheater Bern

Premiere 6. Dezember, 19.30 Uhr, Stadttheater

 

Der arme Einfaltspinsel Nemorino, der – zunächst unglücklich – in die kapriziöse Adina verliebt ist, der Herzensbrecher Belcore und der Wunderdoktor Dulcamara, dessen Liebestrank die Emotionen und Melodien perlen lässt, bilden zusammen mit dem agilen Chorvolk das Personal für einen turbulenten Tag im Flair südlicher Sonne.

 

Die Musik reiht eine Kette musikalischer Kabinettstückchen von verschwenderischer Pracht aneinander. Von melodischer Süsse über rasante Cabaletten bis zu lärmenden Volksszenen breitet Donizetti einen farbigen Bilderbogen italienischen Dolce-Vita-Gefühls von unerschöpflichem Einfallsreichtum und grosser Ausdrucksfülle aus. Dabei durchschreitet der turbulente Verlauf vor dem glücklichen Ende auch tragische Tiefen wie Nemorinos Klage „Una furtiva lagrima“, die das Publikum zu Tränen rühren soll.

 

„L'elisir d'amore“ wurde 1832 am Mailänder Teatro della Canobbiana uraufgeführt. Der „Liebestrank“ ist die romantischste aller komischen italienischen Opern des 19. Jahrhunderts. „Der musikalische Stil der Partitur ist lebhaft, glänzend, dem Buffa-Genre treu. Die Gefühle werden mit der musikalischen Leidenschaft behandelt, für die der Komponist der ‚Anna Bolena’ berühmt ist“, schwärmte ein Kritiker nach der Uraufführung.

 

Der Komponist

Gaetano Donizetti (1797-1848) gilt als einer der wichtigsten Opernkomponisten des Belcanto. Einige seiner Opern wie „L'elisir d'amore“, „Lucia di Lammermoor“ und „Don Pasquale“ gehören weltweit zum Repertoire der Opernhäuser.

 

Donizetti studierte in Bergamo und Bologna und widmete sich zuerst der Kirchenkomposition. 1819 brachte er seine erste Oper „Enrico di Borgogna“ in Venedig zur Aufführung. Sie gefiel zwar, erregte aber ebenso wenig grösseres Aufsehen wie gegen 20 weitere Opernkompositionen, die er zwischen 1818 und 1828 schrieb.

 

Erst mit „Esule di Roma“ (1828 in Neapel uraufgeführt) erlangte er eine gewisse Bekanntheit. In rascher Folge erschienen jetzt zahlreiche weitere Werke. Aber erst „Anna Bolena“ (1830) machte ihn international bekannt und bedeutete eine neue Periode in Donizettis Schaffen.

 

1834 wurde Donizetti zum Kapellmeister und Lehrer der Komposition am Konservatorium in Neapel ernannt, und 1838 wurde er Direktor der Institution. 1840 gab er jedoch die Stellung auf, um sein Glück in Paris zu versuchen. Er fand sowohl in der Grossen Oper mit „La Favorite“ als auch im komischen Fach mit „La fille du régiment“ enthusiastischen Beifall. Nachdem er 1842 „Linda di Chamounix“ für Wien komponiert hatte, wurde er zum österreichischen Hofkapellmeister ernannt.

 

1843 zeigten sich erste Symptome einer Syphilis-Erkrankung. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich rapide, und aufgrund schwerer geistiger Beeinträchtigungen musste er in der Klinik von Ivry-sur-Seine bei Paris untergebracht werden. Später wurde er nach Bergamo zurückgeführt, wo er 1848 starb.

Donizettis bekannteste Opern

• Anna Bolena (1830, Teatro Carcano, Mailand)

• L’elisir d’amore (1832, Teatro Canobbiana, Mailand)

• Lucrezia Borgia (1833, Teatro alla Scala, Mailand)

• Maria Stuarda (1835, Teatro alla Scala, Mailand)

• Lucia di Lammermoor (1835, Teatro San Carlo, Neapel)

• Roberto Devereux (1837, Teatro San Carlo, Neapel)

• La fille du régiment (1840, Opéra-Comique, Paris)

• La Favorite (1840, Opéra, Paris)

• Linda di Chamounix (1842, Kärntnertortheater, Wien)

• Don Pasquale (1843, Théâtre-Italien, Paris)

 

„L’elisir d’amore“ von Gaetano Donizetti

Melodramma giocoso in zwei Akten

Libretto von Felice Romani nach dem Textbuch von Augustin Eugène Scribe

Uraufführung 1832 in Mailand

 

In italienischer Sprache. Mit deutschen Übertiteln

 

Musikalische Leitung Dorian Keilhack

Inszenierung Aron Stiehl

Bühne, Kostüme Jürgen Franz Kirner

Chor Lech-Rudolf Gorywoda

Choreographie Pascale Chevroton

 

Adina Anne-Florence Marbot

Nemorino Alexey Kudrya

Belcore Robin Adams

Dulcamara Carlos Esquivel

Gianetta Qin Du

 

Chor des Stadttheaters Bern

Berner Symphonieorchester

Statisterie des Stadttheaters Bern

Laientänzerinnen

 

Vorstellungsdaten

 

Samstag 6. Dezember 08 19.30 Uhr Premieren- / Musik-Premieren-Abo / FV

Samstag 13. Dezember 08 19.30 Uhr Kl. Musik-Abo / FV

Freitag 19. Dezember 08 19.30 Uhr Freitag-Abo / FV

Freitag 26. Dezember 08 18.00 Uhr FV

Samstag 3. Januar 09 19.30 Uhr Gr. Musik-Abo / FV

Samstag 17. Januar 09 19.30 Uhr Opern-Abo / FV

Dienstag 10. Februar 09 19.30 Uhr Kl. Dienstag-Abo / FV

Mittwoch 18. Februar 09 19.30 Uhr Gr. Mittwoch-Abo / FV

Samstag 28. Februar 09 19.30 Uhr FV

Mittwoch 11. März 09 19.30 Uhr Kl. Mittwoch-Abo / FV

Samstag 11. April 09 19.30 Uhr 7er-Abo / FV

Dienstag 26. Mai 09 19.30 Uhr Gr. Dienstag-Abo / FV

 

Weitere Vorstellungen in unseren Monatsspielplänen oder unter www.stadttheaterbern.ch

 

 

 

 

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Lesezeit für diesen Artikel: 19 Minuten



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