Das freie, jedoch stets von großen und größeren Geldsorgen geplagte Leben der Vier gerät aus dem Gleichgewicht, als eines Tages die unheilbar an Schwindsucht erkrankte Näherin Mimì vor der Tür steht. Zwischen ihr und Rodolfo entbrennt sogleich heftiges Liebesverlangen. Am selben Tag kehrt auch noch die leichtlebige Musetta in die Arme ihres Exliebhabers Marcello zurück. Doch die scheinbare Idylle trügt: Mimì lebt fortan unter den eifersüchtigen Blicken Rodolfos, während Musetta weiterhin die Schwächen der Männerwelt ausnutzt und sich von Marcello schnell wieder trennt. Während am Ende Mimì in einem letzten Augenblick des Glückes in den Armen Rodolfos stirbt, flieht Musetta beständig von einem Liebhaber zum nächsten, um zu überleben.
„Die Bohème“, so hat es Henri Murger in seinem Mitte des 19. Jahrhunderts erschienen Roman, der Puccinis Oper zugrunde liegt, formuliert, „ist die Vorstufe des Künstlerlebens, sie ist die Vorrede zur Akademie, zum Hospital oder zum Leichenschauhaus.“ Die lockere Episodenform des Romans hat Puccini und seine Librettisten zu einer für die italienische Oper gänzlich neuartigen musikdramatischen Bilderfolge inspiriert. Der an der Alltagssprache orientierte Text und die konsequent symphonisch durchgearbeitete Musik bilden ein im Schaffen Puccinis einmaliges Experiment. Nach dem mäßigen Erfolg der Turiner Uraufführung am 1. Februar 1896 setzte im folgenden Jahr mit der Aufführung im neu erbauten Teatro Massimo in Palermo der internationale Siegeszug der Bohème als einer der erfolgreichsten Opern aller Zeiten ein.
Oper in vier Bildern
Text von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica
UA Turin 1896
In italienischer Sprache mit Übertiteln
Kooperation mit der Thüringen Philharmonie Gotha
Johannes Pell (Musikalische Leitung)
Elmar Fulda (Inszenierung)
Hank Irwin Kittel (Ausstattung)
Andreas Ketelhut (Chor)
Cordula Fischer (Kinderchor)
Dr. Berthold Warnecke (Dramaturgie)
John Bellemer*, Richard Carlucci (Rodolfo, Poet)
Florian Götz * , Máté Sólyom-Nagy (Schaunard, Musiker)
Christoph Pohl*, Peter Schöne, Máté Sólyom-Nagy (Marcello, Maler)
Vazgen Ghazaryan, Sebastian Pilgrim (Colline, Philosoph)
Jan Rouwen Hendriks, Gonzalo Simonetti* (Benoit, Hausherr)
Marisca Mulder, Ilia Papandreou (Mimi)
Marisca Mulder, Julia Neumann (Musetta)
Christoph Dyck (Parpignol)
Dario Süß (Alcindor)
Jan Rouwen Hendriks (Sergeant)