Er ahnt nicht, dass es sich bei der Fremden um die verbannte Frau des Königs von Frankreich handelt.
La straniera markiert die Abkehr von rossinischer Üppigkeit hin zur reinen und ausdrucksvollen Melodie, wie sie Verdi an Bellini rühmte: «Vi sono melodie lunghe lunghe lunghe, come nessuno ha fatto prima di lui» (Hier gibt es lange, lange, lange Melodien, wie sie niemand zuvor geschrieben hat). Auch Richard Wagner war voller Bewunderung für Bellinis melodische Erfindungskraft, für dessen «wirkliche Passion und Gefühl», und meinte, es solle sich nur die richtige Sängerin hinstellen und singen, «und es reisst hin».
Vincenzo Bellinis Opern La sonnambula und Norma sind Klassiker des Belcanto-Repertoires geworden. La straniera hingegen, die Bellini mit 27 Jahren schrieb, ist selten auf den Opernbühnen anzutreffen, obwohl das hochromantische «melodrama» die Zuhörer bei seiner Uraufführung an der Mailänder Scala 1829 in wahre Rauschzustände versetzte.
In der Zürcher Neuproduktion der Straniera steht mit Edita Gruberova die Primadonna assoluta des Belcanto schlechthin auf der Bühne. Als Alaide wird sie ihr szenisches Debüt am Opernhaus Zürich geben und setzt nach Produktionen von Lucrezia Borgia und Roberto Devereux an der Bayerischen Staatsoper ihre Zusammenarbeit mit dem Regisseur Christof Loy in Zürich fort. Fabio Luisi, der sich immer wieder für selten gespielte Werke des Belcanto stark gemacht hat, übernimmt die musikalische Leitung.
Libretto von Felice Romani nach dem Roman «L’Etrangère» von Charles-Victor Prévost Vicomte d’Arlincourt
In italienischer Sprache
mit deutscher und englischer Übertitelung
Musikalische Leitung Fabio Luisi
Inszenierung Christof Loy
Bühnenbild Annette Kurz
Kostüme Ursula Renzenbrink
Lichtgestaltung Franck Evin
Choreinstudierung Jürg Hämmerli
Dramaturgie Kathrin Brunner, Thomas Jonigk
Philharmonia Zürich
Chor der Oper Zürich
Alaide Edita Gruberova
Isoletta Veronica Simeoni
Graf Arturo di Ravenstel Dario Schmunck
Baron Valdeburgo Franco Vassallo
Osburgo Benjamin Bernheim
Il Signore di Montolino Pavel Daniluk
Il priore degli Spedalieri Reinhard Mayr
Koproduktion Mit dem Theater an der Wien
Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn
28 Jun 2013, 19:30
02 Jul 2013, 19:00
06 Jul 2013, 19:00
10 Jul 2013, 19:00
14 Jul 2013, 19:30
zum letzten Mal in dieser Spielzeit