Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Leonhard-Frank-Preis 2011 „Nacktes Leben“ geht an Paul M. Waschkau für die monologisch dramatische Komposition „Bei lebendigem Leibe“. Leonhard-Frank-Preis 2011 „Nacktes Leben“ geht an Paul M. Waschkau für die...Leonhard-Frank-Preis...

Leonhard-Frank-Preis 2011 „Nacktes Leben“ geht an Paul M. Waschkau für die monologisch dramatische Komposition „Bei lebendigem Leibe“.

AUTORENTHEATERTAGE AM MAINFRANKEN THEATER WÜRZBURG: Das Stück „Bei lebendigen Leibe“ von Paul M. Waschkau gewann den diesjährigen Leonhard Frank Preis. Der Preis ist mit 4000,- Euro dotiert und wird als Preis für neue Dramatik vom Mainfranken Theater Würzburg in Kooperation mit der Leonhard-Frank-Gesellschaft vergeben.

Er richtet sich an Autorinnen und Autoren, die sich in ihren noch nicht uraufgeführten Stücken mit einem politisch oder sozial relevanten Thema der Gegenwart auseinandersetzen. Das Thema der diesjährigen Ausschreibung lautete „Nacktes Leben“. „Bei lebendigem Leibe“ wurde am 16. Juni 2011 im Rahmen der Autorentheatertage am Mainfranken Theater Würzburg ausgezeichnet. Weitere Stücke der finalen Runde des Wettbewerbes waren“ spalten“ von Martin Klaus M. Menzinger und „Wer war Kitty Genovese“ von Jagoda Marinic

„Bei lebendigen Leibe“ ist eine dramatische Komposition aus 13 monologischen Fragmenten, die ein monströses Martyrium menschlichen Daseins umkreist. Zwischen Kliniken, Arbeitsagenturen, Lagerstationen in Kriegskrisen und Diktaturen zeichnen sie gulagartige Landschaften ungeheuerlicher Geschehnisse und Methoden, in der der Mensch als fühlendes Wesen – ausgelöscht, degradiert, ignoriert – zum lebendigen Experimentierfeld wird. Allein, die auf der Basis von Massentierhaltungen erschriebene Szenerie OPERATION beschreibt den Ausnahmezustand als Regelzustand, in der der Mensch zur frei verfügbaren Biomasse wird. Das Lachen der Handelnden im scheinbar normalen Dazwischen von Unerträglichkeiten erweist sich als das eigentliche Grauen.

Der Autor Paul M. Waschkau lebte längere Zeit in Mexiko, Marseille, Brazil, Lima, Paris, New York und seit 1987 in Berlin. Er bewegt sich in seinem literarisch/künstlerischen Schaffen im Grenzbereich zwischen poetischer Prosa und peripherem Theater/ peripheren Poesien. Paul M. Waschkau leitet seit 2006 die international besetzte FORMATION INVASOR, die schwerpunktmäßig an Inszenierungen mehrsprachiger Textkompositionen arbeitet – zuletzt auf der Basis von Fragmenten Antonin Artauds.

Weitere Informationen unter www.invasor.org

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 9 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

PACKENDE WUCHT UND FEUER -- Wiederaufnahme von Giuseppe Verdis "Rigoletto" in der Staatsoper STUTTGART

In der Regie und Dramaturgie von Jossi Wieler und Sergio Morabito gibt es den berühmten Vorhang hinter dem Vorhang - also das Theater im Theater. Die Bühne von Bert Neumann macht die Sicht auf eine…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZAUBER DER ZEITLOSIGKEIT -- Neue CD: Richard Wagner "Der fliegende Holländer" bei Naxos

Die Oper "Der fliegende Holländer" von Richard Wagner geht auf Wilhelm Hauffs Märchenerzählung "Der fliegende Holländer" zurück, die der Komponist im Jahre 1838 als Kapellmeister in Riga gelesen…

Von: ALEXANDER WALTHER

"Soirée Ravel" von Bridget Breiner / Richard Siegal in der Deutschen Oper am Rhein

Zu Ehren von Maurice Ravels 150.Geburtstag haben die Choreographen Bridget Breiner und Richard Siegal für die Deutsche Oper am Rhein einen Ballettabend mit vier neuen Stücken zu seiner Musik…

Von: Dagmar Kurtz

Gerissene Herzen -- "Die Gischt der Tage" nach dem Roman von Boris Vian im Düsseldorfer Schauspielhaus

Paris der Nachkriegszeit. Jazzmusik und die philosophische Strömung des Existenzialismus sind bei den französischen Intellektuellen populär. Boris Vian veröffentlicht 1946 seinen Roman "L’Écume des…

Von: Dagmar Kurtz

STRAHLKRAFT UND KLANGZAUBER -- Ardey Saxophonquartett im Schloss Bietigheim-Bissingen

Der Belgier Adolphe Sax hat das Saxophon im 19. Jahrhundert erfunden. Und bei seiner reizvollen Matinee im Schloss unterstrich das Ardey Saxophonquartett die Bedeutung dieses Instruments für die…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche