Nach zahlreichen Operetten schuf er nun die ersehnte Oper, in der er musikalisch mit einem spannungsvollen Neben- und Gegeneinander von karikierend-komischen und expressiv-tragischen Elementen spielt. Die Form der Oper ist an den Erzählstil E.T.A. Hoffmanns angelehnt, der mit seinen unheimlichen und grotesken Erzählungen einer der wichtigsten Dichter der Romantik war und in dieser Oper zur Hauptfigur wird. Offenbach begann 1877 mit der Vertonung und vollendete zwar den Klavierauszug, starb aber vor der Uraufführung 1880. Seit der posthumen Uraufführung in Paris 1881 ist die Begeisterung für diese Oper beim Publikum ungebrochen.
Hoffmanns Erzählungen lassen uns teilnehmen am Schicksal des genialen Dichters, der - durch Alkohol gefährdet - auf der Suche nach der großen Liebe in Episoden taumelt und nur Schiffbruch erleidet. Während er auf seine Geliebte, die Sängerin Stella, wartet, zecht er mit seinen Freunden, die ihn zum Erzählen animieren. Im Rausch begegnet ihm ein bizarrer Kosmos skurriler Gestalten, darunter alptraumhaft, gleichsam Zerrbilder seiner Phantasie drei seiner früheren Geliebten: „Drei Seelen in einer Seele“. Olympia, das perfekte Machwerk des verrückten Wissenschaftlers Spalanzani, die lungenkranke Antonia, die an ihrem Traum - zu singen - stirbt, und die venezianische Kurtisane Giulietta, die Hoffmann skrupellos ausnutzt.
In jeder der Geschichten, die auf Bruchstücken von Hoffmanns literarischem Werk basieren, taucht als dessen Gegenspieler ein „Bösewicht“ auf. Zwischen Euphorie und Einsamkeit hin- und her gerissen, versucht Hoffmann den Verführungskünsten des Bösen zu widerstehen und wird dabei begleitet von seinem „besseren Ich“, Nicklausse, der ihm als Warner und Mahner zur Seite steht.
Musikalische Leitung: Jochen Rieder
Inszenierung: Brigitte Fassbaender
Bühnenbild: Helfried Lauckner
Kostüme: Michael D. Zimmermann
Mit:
Hoffmann Daniel Magdal / Michael Putsch
Nicklausse / Muse Anne Schuldt / Lysianne Tremblay
Olympia Anna Kim / Debra Fernandes
Antonia / Stella Anna Kim / Susanna von der Burg / Christine Buffle
Giulietta Anna Kim / Jennifer Chamandy
Lindorf/Coppelius/Miracle/Dapertutto Sébastien Soules / Michael Dries
Andres/Cochenille/Frantz/Pitichinaccio Dale Albright / Alexander Mayr
Nathanael Martin Mitterrutzner / Thomas Paul
Spalanzani Ansgar Matthes / Brenden Gunnell
La voix de la mère Anne Pellekoorne
Hermann / Schlemil Andreas Mattersberger / Sebastian Kroggel
Luther Marc Kugel / Jerzy Kasprzak
Crespel Marc Kugel
Tiroler Symphonieorchester Innsbruck; Chor des TLT
Weitere Vorstellungen:
Februar: 12., 28.
März: 6., 15., 22.