Die Handlung basiert auf der Novelle DIE LETZTE AM SCHAFOTT (1931) von Gertrud von Le Fort und deren Dramatisierung von Georges Bernanos. Das Schauspiel erschien 1951 auf deutsch unter dem Titel DIE BEGNADETE ANGST. Es schildert das historische Schicksal von 16 Karmelitinnen in Compiègne, die in den Wirren der französischen Revolution hingerichtet werden. Bernanos behandelt in diesem, seinem einzigen Drama das sein Leben beherrschende Thema, die Todesangst. Ursprünglich als Filmdrehbuch geplant, gestaltet er in seinem Schauspiel das Schicksal der jungen Schwester Blanche und das Martyrium der sechzehn Karmelitinnen. Blanche, die in den Orden eingetreten war, um ihre entwürdigende Schwäche und Angst zu überwinden, entzieht sich dem Gelübde der Schwestern, sich dem Martyrium zu stellen, als es von ihnen gefordert wird, durch die Flucht. Doch als die Karmelitinnen zum Schafott geführt werden und singend in den Tod gehen, wird Blanche, die sich unerkannt unter das Volk gemischt hatte, von der göttlichen Gnade getroffen. Sie tritt aus der Menge heraus und folgt den Schwestern "von jeglicher Angst befreit" zur Hinrichtung.
In literarischer Hinsicht anspruchsvoll und verwöhnt, hatte es lange gedauert, bis den Komponisten Francis Poulenc ein Text, wie der von Bernanos, derart faszinierte, dass er sich seinen Traum von einer ernsten abendfüllenden Oper verwirklichen konnte. Text und Sujet gestatteten dem Komponisten und genialen Instrumentator in seiner Oper orchestrale Sinnlichkeit, Klangreichtum und einen Gesangstil von großer Freiheit und Geschmeidigkeit zu einem zutiefst berührenden musikdramatischen Werk zu vereinen.
Musikalische Leitung Hermann Bäumer
InszenierungLorenzo Fioroni
BühnePaul Zoller
Kostüme Sabine Blickenstorfer
Choreinstudierung Peter Sommerer