Die Jury, bestehend aus der Dramaturgie der Schaubühne sowie dem Hausautor Marius von Mayenburg, lobt die stringente Dramaturgie und die ökonomische Sprache von »Rakows Dom«. Die Charaktere sind nach Meinung der Jury scharf gezeichnet, und Langenegger gelingt eine humorvolle Darstellung des Kosmos' einer kleinstädtischen Gesellschaft.
Zum StückRakow will einen gigantischen Dom bauen: dreimal so groß wie ein Fußballfeld, doppelt so hoch wie ein Baukran und eine Kuppel mit dem Umfang einer Finnenbahn. Das größte Hindernis ist jedoch der Pfarrer, der sich gegen den Dom wehrt: die Gemeinde sei einfach zu klein und der Organist zu schlecht für eine Domorgel. In der Tat, die Stadt braucht zwar keinen Dom, aber sie braucht Rakow - sein Geld, seine Steuern, seine Investitionen. Rakow ist das alles egal, solange der Dom die Beseitigung seiner Tochter verschleiert und die umhergehenden Gerüchte verstummen lässt.»Rakows Dom« beschreibt den Irrsinn des Glaubens an Geld und Macht, die Absurditäten politischer Mechanismen und die große Verdrängung einer Familienlüge.
Der AutorLorenz Langenegger, geboren 1980, lebt in Zürich. Er studierte Theater- und Politikwissenschaft in Bern, wo seine ersten Arbeiten fürs Theater entstanden. Seit 2004 verschiedene Auftragsarbeiten für das Theater an der Sihl in Zürich, unter anderem die Teilnahme am MagicNet Projekt »European Odyssee«. 2005 Teilnahme an der Masterclass MC6 und 2006 am Dramenprozessor.
Die szenische Lesung von »Rakows Dom« findet voraussichtlich am Sonntag, 1. April 2007 um 15 Uhr statt. Das Festival Internationale Neue Dramatik (F.I.N.D.7) läuft vom 28. März bis 1. April 2007 und hat den Schwerpunkt neue israelische Dramatik.