Sein „Fräulein Schmetterling“ wartet anschließend über drei Jahre auf seine Rückkehr, zusammen mit dem gemeinsamen Sohn, den sie auf amerikanische Weise zu erziehen versucht. Als Pinkerton zu einem Besuch zurückkommt, bringt er seine neue, amerikanische Frau mit, um ihr das seltsam exotische Souvenir seiner Militärzeit vorzuführen. Als Cho-cho-san die Zusammenhänge begreift, begeht sie vor den Augen der Gäste Harakiri.
Bei allem Kolorit eines fremden, vergangenen Japans der Kirschblüten und Tuschzeichnungen, das sich wie eine Zuckerschicht über die Geschehnisse von Puccinis Oper zu legen scheint – selten hat ein Komponist brutaler die immer wiederkehrende Geschichte vom Aufeinanderprallen beider Geschlechter, zweier unterschiedlicher Kontinente und von der Kolonialisierung der Frau erzählt. Puccini
übersteigert den Geschlechterkonflikt zueiner fatalistischen Erzählung; zugleich gelingt ihm in seiner Madama Butterfly eine der berührendsten Schlussszenen der Opernliteratur.
Eva-Maria Höckmayr erhielt 2010 den Götz-Friedrich-Preis für Opernregie für ihre Inszenierung von Pelléas und Mélisande am Theater Aachen. Nach weiteren Arbeiten, u.a. am Theater Freiburg im Breisgau, führt sie nun zum ersten Mal am Deutschen Nationaltheater Weimar Regie.
musikalische leitung martin hoff
regie eva-maria höckmayr
kostüme julia rösler
bühne nina von essen
dramaturgie mark schachtsiek
video martin baumgartner / bahadir hamdemir
chor-einstudierung fabian wöhrle
mit: jana havranová, caterina maier**, sayaka shigeshima, annegret schodlok; alik abdukayumov, frieder aurich, sebastian campione, alexander günther, andreas koch, chang-hoon lee, jong-kwueol lee, yong jae moon, uwe schenker-primus, timothy richards
** mitglied des thüringer opernstudios
weitere vorstellungen:
donnerstag, 27. juni 2013, 19.30 uhr
donnerstag, 04. juli 2013, 19.30 uhr