Der Brandenburger Manfred Karge begann seine Theaterarbeit 1961 am Berliner Ensemble, wohin ihn Helene Weigel von der Schauspielschule geholt hatte. Dort entstehen mit Matthias Langhoff, mit dem er viele Jahre zusammenarbeiten wird, erste Brecht-Abende und Inszenierungen. 1968 geht Karge als Schauspieler und Regisseur an die Volksbühne zu Benno Besson, arbeitet unter anderem mit Heiner Müller zusammen – legendär Karge/Langhoffs RÄUBER-Inszenierung aus dem Jahr 1971. Karge/Langhoffs Arbeiten geben dem DDR-Theater wichtige aesthetische und kritische Impulse.
Er wechselt in den „Westen“, Gastinszenierungen führen ihn nach Hamburg, Zürich, Paris, Tokio, Helsinki, Köln, Bremen, Weimar, Genf (dort inszeniert er zur Zeit Brechts GALILEI). In der Direktion von Claus Peymann ist er von 1979-1986 am Schauspielhaus Bochum engagiert. Er arbeitet dort als Schauspieler (Lieber Georg, Marie.Woyzeck), Regisseur (Der Kirschgarten, Medea Material, Die Mutter) und schreibt erste Theaterstücke, zum Beispiel Jacke wie Hose für Lore Brunner, ein Stück das auf der ganzen Welt gespielt wird.
Mit Claus Peymann geht er ans Burgtheater Wien, inszeniert dort Brecht und eigene Stücke (LIEBER NIEMBSCH über Nikolaus Lenau und MAUERSTÜCKE, eine theatralische Reaktion auf den Fall der Mauer). 1993 kehrt Karge nach Berlin zurück, wird Professor für Regie an der Ernst-Busch-Schule. Seit 1999 ist Manfred Karge wieder am BE, wo er Brecht und Fleißer inszeniert, den „Mauler“ in Peymanns Inszenierung der Heiligen Johanna der Schlachthöfe spielte. Am Beginn dieser Spielzeit hatte sein neuestes Stück (mit ihm in der Titelrolle) FAUSTUS – SPIEL ZU DRITT am BE Premiere, eine subtile Quintessenz seiner langen Beschäftigung mit dem Faust-Stoff.
Es sind zwei musikalische Werke, die sich auf originelle Weise zugleich ergänzen und kontrastieren. Auf Strawinskys musikalisches Märchen aus dem Jahr 1917/18 schrieb der bekannte amerikanische Jazztrompeter und Komponist Wynton Marsalis eine Paraphrase, zu der Manfred Karge unter dem Titel Des Teufels Geiger einen neuen Text geschrieben hat, der das märchenhafte Sujet der Geschichte vom Soldaten in ein heutiges Milieu versetzt. Karge und die sieben Musiker des Wiener Merlin Ensembles erzählen spielerisch, musikalisch zwei Versionen dieses Märchens.
Am Sonntag, 2. März lesen Manfred Karge und Hermann Beil auf der Probebühne KILLERFISCHE. In Manfred Karges Groteske sind zwei Männer aus Deutschland irgendwo im südöstlichen Ausland zum Kuraufenthalt. Während sie auf die Anwendungen, auf Schlammkur, Bad und Massage warten erleben der Lateinlehrer und der Geschäftsmann ein ungewöhnliches Ereignis. (Beginn 20.00 Uhr)