kühle Schönheit, Sex-Appeal mit der Ausstrahlung einer starken Persönlichkeit, intelligent und unabhängig. Doch vor ihren Auftritten zitterte und zagte sie, war sie der Verzweiflung nahe.
Ihr erstes Konzert gab die Dietrich im Dezember 1953 in Las Vegas. Es war der Anfang ihrer zweiten Karriere als Diseuse. Die Berlinerin war einst ausgezogen, um Hollywood zu erobern. Als sie dieses Ziel erreicht hatte, kehrte sie im Alter von 52 den Filmstudios den Rücken und trat einen Triumphzug auf den Bühnen der großen Musical-Halls der Welt an. Zwanzig Jahre reiste sie rastlos um die Welt, umjubelt von Paris bis Moskau, von London bis Warschau. Auch als Sängerin war sie kein Star zum Anfassen. Sie faszinierte durch Perfektion. Sie war die einsame femme fatale. Ihre Männlichkeit wirkte auf Frauen und ihr Sex-Appeal auf Männer. Sie war die unnahbare Göttin, die, wenn sie sang, dennoch ahnen ließ, dass sie im Grunde ihres Herzens unheilbar romantisch war.
Handlung
Marlene Dietrich gibt eines ihrer letzten Konzerte in Paris. Im Theater wird sie empfangen von Vivian Hoffmann, einer jungen Schriftstellerin und Freundin, und von der seit Dachau verstummten "Mutti". Marlene ist die Göttin, die Furie, die disziplinierte Junkerstochter, die Hausfrau - sie lässt es sich nicht nehmen, den Fußboden selbst zu wischen, und das auf Knien - und vor allen Dingen ist sie der Star. Mit Interviews und Proben schreitet der Abend in ihrer Garderobe voran, der Beginn ihrer Vorstellung naht: Marlene tritt auf, Marlene singt und Marlene triumphiert.
Deutsch von Angela Kingsford Röhl
Theater hinterm Vorhang
Musikalische Leitung: Manuel Pujol
Inszenierung: Rita Schaller
Ausstattung: Barbara Blaschke