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"Mathis der Maler" von Paul Hindemith, Musiktheater im Revier Gelsenkirchen

Premiere am Samstag, den 28. Oktober um 19.30 Uhr im Großen Haus. -----

Mai 1552. Luther hat seine Thesen längst veröffentlicht, die Bauern begehren gegen den Adel auf und kämpfen für ihre Grundrechte, ein Krieg breitet sich aus, auch um die Vormachtstellung der Religion – katholisch oder lutheranisch. Mathis, ein Maler am Hof des Kardinals von Mainz, der sich den lutherischen Gedanken gegenüber aufgeschlossen zeigt, gerät nicht nur mit dem religionspolitisch opportunen Agieren seines freundschaftlichen Gönners Kardinal Albrecht von Brandenburg in Konflikt, sondern auch mit der Frage, was seine Malerei in einer Zeit gesellschaftlicher Umstürze bewirken kann.

Dieser Konflikt wird einerseits durch eine schicksalhafte Begegnung mit dem Bauernführer Schwalb und dessen kindlicher Tochter Regina befeuert, die inmitten des kriegerischen Aufstands vor der Gefangennahme durch die Soldaten fliehen, als auch von der Sehnsucht der Bürgerstochter Ursula Riedinger, die davon träumt, Mathis‘ Frau zu werden. Als der Kardinal entgegen besseren Wissens die Entscheidung trifft, die Bücher der Lutheraner verbrennen zu lassen, kehrt Mathis dem Hof den Rücken, um auf Seiten der Bauern in den Krieg zu ziehen.

 

Schnell mit dem hässlichen Gesicht dieses Kampfes konfrontiert, erlebt Mathis das letzte große Gefecht zwischen den Bauern und den kaiserlichen Truppen, bei dem Schwalb getötet wird, Regina und Mathis jedoch wie durch ein Wunder überleben. Mathis flieht mit Regina in den Odenwald. Dort hat er eine Vision. Es ist die Versuchung des heiligen Antonius und dessen Begegnung mit dem heiligen Paulus. Jetzt begreift Mathis seinen Auftrag: Er hat sich entschieden und wird malen, was er in seinen Visionen gesehen hat.

 

Im Kontext des Reformationsjahres zieht sich das Thema Religion und Gesellschaft als Leitfaden durch die Spielzeit 2017.18. Michael Schulz greift dabei erneut ein zentrales gesellschaftliches Thema in seiner Regiearbeit auf, denn die Frage des Künstlers nach seinem politischen Beitrag in der Gesellschaft ist so alt wie die Kunst selbst. Paul Hindemith stellte sie sich angesichts der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 und komponierte nicht zuletzt als Reaktion darauf seinen „Mathis“, das Schlüsselwerk seiner Biografie.

 

Libretto vom Komponisten | UA 1938 | In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

 

Musikalische Leitung

Rasmus Baumann

Inszenierung

Michael Schulz

Bühne

Heike Scheele

Kostüm

Renée Listerdal

Dramaturgie

Gabriele Wiesmüller

Licht

Patrick Fuchs

Chor

Alexander Eberle

 

Mit

Albrecht von Brandenburg

Martin Homrich

Mathis, Maler in seinen Diensten

Urban Malmberg

Lorenz von Pommersfelden

Joachim G. Maaß

Wolfgang Capito

Edward Lee

Riedinger

Luciano Batinić

Hans Schwalb

Tobias Haaks

Truchseß von Waldburg

Jacoub Eisa

Sylvester von Schaumberg

Tobias Glagau

Der Pfeifer des Grafen

N. N.

Ursula, Riedingers Tochter

Yamina Maamar

Regina, Schwalbs Tochter

Bele Kumberger

Gräfin Helfenstein

Almuth Herbst

 

01. Nov. 2017 18:00-21:00 Uhr

09. Nov. 2017 19:30-22:30 Uhr

12. Nov. 2017 15:00-18:00 Uhr

26. Nov. 2017 18:00-21:00 Uhr

10. Dez. 2017 18:00-21:00 Uhr

30. Dez. 2017 19:30-22:30 Uhr

 

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