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„Me You We“ von Ilona Pászthy - Interaktives Tanztheater für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren in Köln

Premiere Do. 1.9.2016, 18 Uhr, Barnes Crossing - Freiraum für TanzPerformanceKunst im Kunstzentrum Wachsfabrik Industriestraße 170 50999 Köln-Rodenkirchen. -----

Wie finden Jugendliche ihren Platz in Gruppen, welche Bedeutung haben Schule, der Freundeskreis oder Fernsehfiguren für ihr Leben – und die eigene Meinung? Woran orientieren sie sich und welche Rolle spielen dabei Vorbilder? Diesen und anderen Fragen widmet sich die Kölner Choreographin Ilona Pászthy in ihrem neuen, interaktiven Tanzstück speziell für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren, die aufgefordert sind, das Stück mitzugestalten.

In der Pubertät nehmen Begriffe wie Zugehörigkeit, Individualität, Positionierung, Anerkennung, Angst und Macht einen immer größeren Raum ein. Erlernte und selbst gewählte Lebenskonzepte werden opponiert, zerrissen, neu formuliert, Macht und Ohnmacht des Einzelnen im Kontext zur Gruppe werfen Fragen zum SELBST auf. Gehören wir „Schwärmen“ an und wenn ja, welchen? Woran erkennt man, dass man einem Schwarm angehört? Können wir uns für oder gegen sie entscheiden? Gibt es im Schwarm individuelle Entscheidungsfreiheit?

Interaktive Gestaltung

Um herauszufinden, welche Themen Jugendliche in der Pubertät bewegen und sie „dort abzuholen, wo sie stehen“, hat Ilona Pászthy mit ihrem Team im Vorfeld Jugendliche in Jugendzentren in Gremberghoven und Bickendorf zu ihren Lebens- und Freizeitgewohnheiten befragt: Spielst du in der Gruppe oder allein, lieber am PC oder machst du Sport? Wärest du gerne jemand anderes, eine Märchenfigur, eine Figur aus einem Computerspiel oder jemand in einem bestimmten Beruf? Was ist für dich ein Held und welche Fähigkeiten braucht man, um einer zu werden? Hast du schon mal ein Tanzstück gesehen und würdest du dir eines ansehen, das wie ein Spiel funktioniert? Reaktionen und Antworten darauf sind in das Konzept des Tanzstückes eingeflossen, das zwei Tänzer mit Elementen des Zeitgenössischen Tanzes nun umsetzen – unter Beteiligung des Publikums.

„Me You We“ lässt an bestimmten Punkten die jugendlichen Zuschauer durch Entscheidungen in das Geschehen auf der Bühne eingreifen. Auf diese Weise werden sie Mit-Akteure und können den Verlauf des Geschehens beeinflussen. Ziel ist es, spielerisch gesellschaftliche Verhaltensmuster zu hinterfragen, bewusstes Erleben und Reflektieren menschlicher Reaktionen zu ermöglichen und dabei Potenziale des Einzelnen als kreativer Mittler zwischen Individuum und Gesellschaft aufzudecken.

Wandelbares Konzept

Ilona Pászthys Anliegen ist es stets, die Kunst zu den Menschen zu bringen und gerade denjenigen Zugang zu schaffen, die sonst nicht so leicht zur Kultur finden. „Gerade dieses Stück wollen wir, neben der Theaterversion, dort spielen, wo Jugendliche ihre Zeit verbringen, zum Beispiel in Jugendzentren, Bürgerhäusern und Schulen“, erklärt sie. Um die Produktion für verschiedene Räume adaptierbar zu machen, ist das Team mit zwei Tänzern bewusst klein gehalten, es gibt keine große Bühnenausstattung, auch die Musik erzeugen die Akteure selbst. So ermöglicht der in dieser professionellen Tanzproduktion entstandene Realitätsbezug dem Publikum von morgen die kulturelle Reflexion von gesellschaftlichen Themen.

Die Tanzproduktion „Me You We“ ist Bestandteil der dreijährigen Reihe „moving focus“, die im Jahr 2015 mit dem Blick auf die Vergangenheit begann, in diesem Jahr mit dem Schwerpunktthema „Schwarm“ einen Blick auf die Gegenwart wirft und im kommenden Jahr mit einem Blick auf die Zukunft und dem Schwerpunktthema „Fiktion“ ihre Fortsetzung findet. Ziel dieser Auseinandersetzung ist es, gesellschaftliche Verhaltensmuster zu hinterfragen sowie bewusstes Erleben und Reflektieren menschlicher Reaktionen zu ermöglichen und dabei die Potenziale der einzelnen Kunstgenres als kreative Mittler zwischen Individuum und Gesellschaft aufzudecken.

Ilona Pászthy erhielt ihre Ausbildung zur Tänzerin in Hannover und an der Dansacademie Rotterdam. Es folgten Engagements an verschiedenen Theatern und Kompanien. Sie ist Mitbegründerin des Choreografen Netzwerkes Köln e.V. „Barnes Crossing“ und seit 2001 auch als Dozentin an Schauspiel- und Hochschulen tätig. Seit 2000 entstehen mit ihrer interdisziplinären Künstlergruppe IPtanz jährlich eigene Produktionen, die spartenübergreifend sozialkritisch den Zeitgeist und die daraus resultierenden gesellschaftlichen Strukturen zum Thema haben. Grundlegend für ihre künstlerische Arbeit ist das choreografierte Zusammenspiel unterschiedlicher Kunstsparten und Tanz auf der Bühne. Die Einbeziehung des öffentlichen Raumes bzw. die Auflösung des konventionellen Theaterraumes sind wesentliche Bestandteile ihrer Inszenierungen.

Mitwirkende

Tanz Katharina Sim, Tim Čečatka

Choreographie Ilona Pászthy

Dramaturgie Judith Ouwens

Choreogr. Assistenz Hannah Platzer

Bühne miegL

Technik Gerd Weidig

Management Nicole Nikutowski

Förderer

Förderer des Stücks Stadt Köln und Landesverband Rheinland (LVR)

Förderer IPtanz International Dance Artist Service c/o Tanzhaus NRW (iDAS NRW) und Rheinenergiestiftung Kultur

Me You We Interaktives Tanztheater für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren

Termine: Donnerstag 1. September (Premiere) Freitag/Samstag, 2./3. September 2016 jeweils18 Uhr

Dauer: ca. 45 min

Ort: Barnes Crossing - Freiraum für TanzPerformanceKunst im Kunstzentrum Wachsfabrik Industriestraße 170 50999 Köln-Rodenkirchen

Karten: 8 Euro für Jugendliche bis 18 Jahre, Erwachsene 10 Euro Gruppenrabatt ab 10 Personen (z.B. Schulklassen): dann 6 Euro für Jugendliche bis 18 Jahre, 8 Euro für Erwachsene

Reservierung: barnescrossing@web.de

Weitere Termine: voraussichtlich November 2016 im Jugendzentrum Gremberghoven und Jugendtreff Bickendorf

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