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"Minna von Barnhelm" im Tiroler Landestheater Innsbruck

Lustspiel von Gotthold Ephraim Lessing.

Premiere am Sonntag, 24. September 2006, 20.00 Uhr, Kammerspiele

Der Krieg verändert die Menschen. Den Major von Tellheim läßt er als Verlierer auf der ganzen Linie zurück.

Selbstmitleid bestimmt sein Dasein, das überschattet wird von einer falschen Betrugsanklage. Dominiert wird sein Alltag von dem damit eng verbundenen Geldverlust. Tellheims unglaublicher Stolz, den er sich eigentlich schon nicht mehr leisten kann, läßt ihn jegliche Hilfe ablehnen. Dabei stehen die Wohltäter Schlange bei ihm. Alle lehnt er ab. Auch Minna, seine Minna, die Verlobte aus glücklichen, nämlich Kriegstagen, weist er zurück, glaubt er sich doch ihrer Liebe nicht mehr würdig. Er, der „Krüppel, Bettler, Verbrecher und Entehrte“, er gefällt sich eitel in seinem Stolz und Mitleid mit sich selbst.

Doch Minna läßt sich nicht abweisen, Stolz und Ehrbegriffe nicht als Abweisungsgrund gelten. Für sie zählt nur die Liebe. Und so ersinnt sie eine raffinierte List, um Tellheim mit seinen eigenen Waffen zu schlagen, ihn so zu seinem Glück zu zwingen und sie zu heiraten. Dabei treibt sie das Spiel mit ihm ganz schön weit – zu weit?

Minna von Barnhelm, 1767 veröffentlicht, wurde von Johann Wolfgang von Goethe wegen seines Zeitbezugs hoch gelobt, ja sogar als erstes Zeitstück hervorgehoben – das Stück spielt kurz nach dem Ende des siebenjährigen Krieges in Berlin. Heute wird es vor allem als „Feldzug der menschlichen Spontanität gegen den unmenschlichen Ehrbegriff“ wahrgenommen und fasziniert als Lustspiel durch Minnas Lust am Spiel.

Die Ehre hat mich nie gesucht; sie hätte mich aber auch nie gefunden.

G. E. Lessing

Regie: Anne Klinge; Bühne & Kostüme: Erwin Bode

Mit:

Major von Tellheim Frank Roeder

Minna von Barnhelm Sinikka Schubert

Graf von Bruchsal Günter Lieder

Franziska Martina Dähne

Just Helmuth A. Häusler

Paul Werner Gerhard Kasal

Der Wirt Heinz Fitz

Eine Dame in Trauer Katrin Daliot

Ein Feldjäger Bernhard Wolf

Riccaut de la Marlinière Burkhard Jahn

Weitere Vorstellungen:

September: 29., 30.

Oktober: 1., 7., 11., 18., 20., 21., 22., 27.

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