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»Moskau, Tscherjomuschki« von Dmitri Schostakowitsch - Staatstheater Augsburg

Premiere Sa 11.12.21, 19.30 Uhr | martini-Park

»Trautes Heim, Glück allein!« – zumindest für diejenigen, die sich zu arrangieren wissen … Die frisch gebaute Trabantenstadt Tscherjomuschki wird zum Sehnsuchtsort der Moskowiter:innen. Raus aus den überbevölkerten und maroden Stadtteilen der russischen Metropole: frische Luft, moderne Wohnungen und nette Nachbar:innen – so lässt sich‘s leben!

 

Copyright: Jan-Pieter Fuhr

Und falls doch Wünsche offenbleiben, hilft ein Springbrunnen, der Beamte zum Schweigen bringt, eine Parkbank, die Lügen verstummen lässt, und eine Uhr, die die Zeit für die Liebe manipuliert. Bedroht wird diese idyllische Welt der »Sowjet-Operette« jedoch von reichen Funktionär:innen und korrupten Hausverwalter:innen. Aber selbst derer vermag die neue Nachbarschaftsgemeinschaft mit List und Tücke Herr zu werden.

Dmitri Schostakowitsch traf mit seiner musikalischen Satire über Wohnungsnot, Korruption und Vetternwirtschaft 1959 den Nerv der Zeit. Hinter »Tscherjomuschki«, was sich frei als »Kirschgarten« übersetzen lässt, verbirgt sich eine reale, 1956 gebaute Sozialsiedlung am Rande Moskaus, die heute die Firmenzen­trale von Gazprom beherbergt und den Trabantenvierteln in ganz Russland sprichwörtlich ihren Namen gab. Schostakowitsch spielte sich besonders mit seinem einzigartigen musikalischen Humor in die Herzen seines Publikums, indem er Tschaikowsky persiflierte, Schlager und Volkslieder verarbeitete und sogar seine eigenen Kompositionen parodierte.

Regisseurin Corinna von Rad, die ihren Sinn für Humor bereits in ihrer Inszenierung von »Don Pasquale« unter Beweis stellte, kehrt für Schostakowitschs »Operette« nach Augsburg zurück.

Aufgeführt wird dieses späte Bühnenwerk des Komponisten hier mit Gesangstexten in russischer Sprache und deutschsprachigen Dialogen. Dank der russischen Muttersprachler:innen bzw. russisch versierten Solist:innen im Opernensemble ist dabei eine besondere Authentizität gegeben. So wird Olena Sloia die Bauarbeiterin Ljusja verkörpern, Roman Poboinyi den Fahrer Sergej Gluschkow und Natalya Boeva die Moskowiterin Mascha.

Libretto Wladimir Mass & Michail Tscherwinski
Aus dem ­Russischen von Ulrike Patow

    Musikalische Leitung Ivan Demidov
    Inszenierung Corinna von Rad
    Bühne Moritz Müller
    Kostüme Kathrin Plath
    Videodesign Patrik Tircher
    Choreografie Altea Garrido
    Dramaturgie Sophie Walz
    Theatervermittlung Imme Heiligendorff
   
    Ljusja Olena Sloia
    Boris Korezki Wiard Witholt
    Sergej Gluschkow Roman Poboinyi
    Semjon Semjonowitsch Baburow, Ljusja Vater Gerald Fiedler
    Alexander Petrowitsch Bubenzow Alejandro Marco-Buhrmester
    Mascha Natalya Boeva
    Fjodor Michailowitsch Drebednjow Shin Yeo / László Papp
    Wawa Kate Allen
    Afanassi Iwanowitsch Barabaschkin Gerhard Werlitz
    Kurotschkin Erik Völker
    Kurotschkina Evgeniya Malkiel
    Mylkin (Ehemann) Oliver Scherer
    Mylkina (Ehefrau) Constanze Friederich
    Nachbarin Susanne Simenec
    Nachbar Eckehard Gerboth
    Barabaschkins Gehilfe Thomas Keller
   
 Augsburger Philharmoniker
    Opernchor des Staatstheater Augsburg

 

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