Von daher entwickelte sie die Einteilung des Tanzstücks in drei Abschnitte. Jeder dieser Teile endet mit dem Sterben. Man kann zum Tode getrieben werden, kann sich wehren, kann sich ihm hingeben; Teil 1 „TOTSEIN – TOD - TÖTEN - TOT“ beschäftigt sich mit der permanenten Gegenwart des Todes in jedem Leben und damit, wie unterschiedlich sich Menschen zu dieser Tatsache verhalten. In Teil 2 „ER-INNERUNG“ geht es konkreter um das besondere Leben und Sterben des Genies Mozarts. In Teil 3 „LEBENSGEFÄHRLICH“ schließlich steht das Lebensgefährliche des Lebens im Mittelpunkt und wie die Gesellschaft den einzelnen
Menschen „töten“ kann.
„M“, das ist Mozart wie der Mensch im Allgemeinen. „M“ und der Tod sind in allen drei Teilen präsent. Aber während der Tod immer mit sich identisch bleibt, erscheint „M“ in vielen Gestalten. Konsequenterweise wird er in jedem Teil von einem anderen Tänzer getanzt. M1 im ersten Teil erleidet, ähnlich wie Mozart, einen frühen Tod. Seile hängen von der Decke, kommen scheinbar aus dem Nichts. Sie sind auch Mittel zur Selbsttötung. M2 hat einen stärkeren Bezug zu Mozart, ist das „Kind Mozart“. Personen aus Mozarts Leben tauchen auf: der Vater, die Mutter, seine Frau Constanze. Das Seil ist Nabelschnur, steht für Geburt und Loslösung, für die Suche nach dem Ursprung. M3 schließlich ist der Außenseiter, der ewig Reisende, der seinen Koffer immer bei sich hat. Das Seil erscheint als letzter Ausweg, als Möglichkeit zur Flucht. Die drei Ms, so individuell und unterschiedlich sie auch sind, haben eines gemeinsam: Am Ende holt der Tod sie alle ein.
Requiem ist das erfolgreichste Tanzstück der international erfolgreichen Choreografin Birgit Scherzer. Uraufgeführt 1991 am Saarländischen Staatstheater wurde es in zahlreichen deutschen Theatern nachgespielt.
Choreographie und Inszenierung Birgit Scherzer
Bühne und Kostüme Brigitte Benner
Dramaturgie Alexander Jansen /
Petra Paschinger
Tod Marius Krisan /
Sven de Baets
Das Paar Kathrin Weiss; Sven de Baets/
Ako Nakanome; Manuel Kull
M1 Jérôme Gosset
M2 Ivan Alboresi
M3 David Schwindling
Mutter Caroline Matthiessen /
Anneli Chasemore
Vater Manuel Kull /
Sven de Baets /
Marius Krisan
Zwei Frauen Anneli Chasemore;
Carola Stutz-Platz /
Kerstin Knoll;
Paula Santos
Solo mit Schuhen Paula Santos
Zwei Paare Kerstin Knoll;
David Schwindling /
Ako Nakanome;
Manuel Kull /
Caroline Matthiessen;
Ivan Alboresi
Mädchen Ako Nakanome /
Kathrin Weiss