Welches Verhältnis haben all die Gläubigen zu ihrer Stadt? Wie betrachten sich die Gläubigen untereinander? Wie beeinflussen sie das soziale und politische Leben der Stadt? Welche Erwartungen haben die Gläubigen an Demokratie und Rechtsstaat? Welche Erwartungen hat der Staat an sie? Was denken die Gläubigen über ihre ungläubigen Nachbarn? Ist München eine City of God? Urban Prayers geht diesen Fragen mit Hilfe unterschiedlichster Formate nach.
1. Tag: Synagoge Reichenbachstraße
am 6.6. um 19 Uhr in der Reichenbachstr. 27
Zusammen mit: Verein Synagoge Reichenbachstr. e.V.
Die Synagoge in der Reichenbachstraße wurde 1931 im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet. In der Reichspogromnacht wurde das Gotteshaus massiv verwüstet. Von 1947 bis zum Neubau der Synagoge Ohel Jakob 2007 diente sie als Hauptsynagoge der Israelitischen
Kultusgemeinde München und Oberbayern. Der Verein Synagoge Reichenbachstraße e. V. hat es sich zum Ziel gesetzt, die Synagoge in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen und als einen Ort der kulturellen Begegnung zu etablieren. Mit der Premiere der Uraufführung von URBAN PRAYERS (MUC) unterstützen die Münchner Kammerspiele dieses Vorhaben.
Anfahrt: U1/2, Haltestelle Fraunhoferstraße
2. Tag: Allerheiligenkirche
am 21.6. um 19 Uhr in der Ungererstr. 131
Zusammen mit: Griechisch-Orthodoxe Allerheiligen-Kirchengemeinde München
In München leben aktuell etwa 23 000 Griechen. Das religiöse Leben dieser Community hat in München eine lange Tradition. Sonntags besuchen etwa 500 Gläubige den Gottesdienst in der Allerheiligenkirche, die in den Jahren 1993 bis 1995 erbaut wurde. Die spezifische orthodoxe Kirchenmalerei prägt den Innenbereich der Kirche. Jedes Jahr kommen weitere Wandgemälde hinzu. Nach der Aufführung: Kirchenführung, Bildbeschreibung, Gespräche, Griechische Bäckerei.
Anfahrt: U6, Haltestelle Nordfriedhof
3. Tag: Mehmet Akif Moschee
am 22.6. um 19 Uhr in der Moosacher Str. 22
Zusammen mit: DITIB Türkisch-Islamische Gemeinde zu München e.V.
Die Mehmet Akif Moschee in Milbertshofen ist eine von ca. 90 Moscheen in München und gehört dem türkischen DITIB Dachverband an. Die mitgliederstärkste Migrantenorganisation in der Bundesrepublik umfasst insgesamt 896 Ortsgemeinden. Sie bietet vor allem türkischstämmigen Muslimen Raum für Gebet und Gemeinschaft. In der Mehmet Akif Moschee glaubt und betet die älteste muslimische Moschee-Gemeinde in München. An den islamischen Feiertagen bietet die Moschee Platz für über 2000 Gläubige. Nach der Aufführung: Moschee-Führungen, Gespräche, gemeinsames Essen.
Anfahrt: U3 bis Petuelring, weiter mit Stadtbus 178 bis Anhalter Platz
4. Tag: Machtlfinger Höfe
am 29.6. um 19 Uhr in der Machtlfinger Str. 7
Zusammen mit: Irakisch-Schiitischer Kulturverein e.V, Holy Ghost Fire Revival Ministries e.V, Muslimische Vereinigung der Togolesen in Bayern e.V., Gurdwara Sri Guru Nanak Sabha Tempel
Gegenüber den Machtlfinger Höfen befindet sich ein Bürogebäude, in dem sich sieben verschiedene Religionsgemeinschaften täglich zum Gebet treffen. Die alten Büroetagen haben überraschende Verwandlungen hinter sich. Entsprechend der jeweiligen religiösen Tradition laden sie ein als Moschee, christliche Freikirche oder als Sikh Tempel. Die ganze religiöse Welt in einem Gebäude. Nach der Aufführung: Offenes Haus, Besuch der verschiedenen Glaubensgemeinschaften, Begegnungen, Gespräche, Gebet.
Anfahrt: U3, Haltestelle Machtlfingerstraße
5. Tag: Rogatekirche
am 5.7. um 19 Uhr in der Bad-Schachener-Str. 28
Zusammen mit: Evangelisch-Lutheranischen Gemeinde Rogatekirche, der Koreanisch Evangelischen Gemeinde München, der Oromo Evangelischen Gemeinde München und der Kongolesisch Evangelischen Gemeinde München
Neben ihrer Stammgemeinde beherbergt die Rogatekirche in Ramersdorf drei ausländische Missionen. An jedem Sonntag feiern nacheinander die Koreanische, die Kongolesische, die Deutsche und die Äthiopische Oromo Gemeinde ihren Gottesdienst. Ab 2014 wird die Rogatekirche zudem Münchner Jugendkirche. Nach der Aufführung: Konzerte des Koreanischen Kirchenchors und der Kongolesischen Gospelband, Gespräche und Äthiopisches Essen: Injera & Wot.
Anfahrt: U2, Haltestelle Innsbrucker Ring
6. Tag: Adventgemeinde
am 11.7. um 19 Uhr in der Inneren Wiener Str. 34
Zusammen mit: Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten München
1863 gründeten sich die Siebenten-Tags-Adventisten in Michigan. Die protestantische Freikirche zählt derzeit etwa 16,6 Millionen getaufte Mitglieder. Im Zentrum ihrer Überzeugung steht der Glaube an eine baldige Wiederkehr von Jesus Christus. Im Großraum München gibt es insgesamt zehn Adventistische Gemeinden, darunter eine portugiesische und eine südslawische. Nach der Aufführung: Offenes Haus. Sabbat Schule, Abendmahl, Fußwaschung und gemeinsames Büffet: Potluck.
Anfahrt: U4/5, Haltestelle Max-Weber-Platz
7. Tag: St. Ludwig
am 12.7. um 19 Uhr in der Ludwigstr. 22
Zusammen mit: Katholischen Pfarrgemeinde St. Ludwig in München
Die katholische St. Ludwig Kirche wurde zwischen 1829 und 1844 erbaut. Die Nähe zur Ludwig-Maximilians-Universität prägt das Gemeindeleben. Als Universitätskirche besitzt St. Ludwig eine lebendige Jugendarbeit, zudem ist sie Mitglied in dem Ökumenischen Verbund „Christen in der Maxvorstadt". Nach der Aufführung: Gemeindefest und Grillabend, Mitternachtskonzert.
Anfahrt: U3/6, Haltestelle Universität
8. und 9. Tag: Münchner Kammerspiele
KONZEPT UND KÜNSTLERISCHE LEITUNG Björn Bicker, Malte Jelden, Julia Lochte PRODUKTIONSLEITUNG Judith Kurz, Moritz Schleissing
am 13. und 14.7. URBAN PRAYERS CONVENTION
ZU URBAN PRAYERS (MUC)
* Die von metroZones e.V. herausgegebene Publikation "Urban Prayers - Neue religiöse Bewegungen in der globalen Stadt" wurde 2011 im Verlag Assoziation A, Berlin/Hamburg veröffentlicht. Mehr unter www.metroZones.info, www.globalprayers.info, www.assoziation-a.de.
Mit freundlicher Unterstützung des Vereins zur Förderung der Münchner Kammerspiele