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„nachtgeschwister“ in Gera

In der Reihe Wegmarken der europäischen Geschichte hat am 8. November 2014 eine Schauspielproduktion in der Bühne am Park Gera Premiere, die durch Autor und Handlung in der Region verankert ist und thematisch genau zum Fall der Mauer vor 25 Jahren passt.

Ausgehend von den autobiographisch geprägten Romanen „Nachtgeschwister“ von Natascha Wodin und „Das Provisorium“ des aus Meuselwitz stammenden Wolfgang Hilbig, adaptiert das Stück „nachtgeschwister“ die Geschichten von Hedda Rast alias Natascha Wodin und Jakob Stumm alias Wolfgang Hilbig. Folie ist das Wendezeit-Berlin im Prenzlauer Berg.

„nachtgeschwister“ behandelt eine obsessive Liebe im geteilten Land. Ein Ostschriftsteller und eine Westschriftstellerin begegnen sich auf einer Lesereise des Mannes im Westen. Eine obsessive Liebesbeziehung beginnt zwischen den beiden, fesselt sie aneinander. Bald wird klar: nur einer kann diese Begegnung überleben und beide wollen der Überlebende sein. Ein Machtkampf entbrennt, immer gepaart mit dem Gefühl, der großen Liebe begegnet zu sein. Um das Paar herum bröckelt der Ostblock, der Mauerfall ermöglicht ihnen ein Zusammensein ohne äußere Grenzen – aber im Inneren herrscht kalter Krieg. Nach Nächten im Suff, intensiven körperlichen Begegnungen und dem Versuch, das Schreiben zum gemeinsamen Zentrum zu machen, versiegt die Phantasie für ein erträgliches Zusammenleben.

Die Bühnenfassung ist von Daniela Holtz und Anja Schneider. „nachtgeschwister“ ist die erste Regiearbeit der namhaften Schauspielerin Anja Schneider, die 1977 in Altenburg zur Welt kam. Valerie von Stillfried entwarf Bühne und Kostüme. Es spielen: Daniela Holtz, Stefan Schießleder und mit Gerd Diener ein weiterer Altenburger, der mit dieser Arbeit ein erstaunliches Bühnendebüt gibt.

Das Projekt, das in Berlin 2012 herauskam, ist gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin (Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten), des Bezirksamtes Pankow von Berlin (Amt für Weiterbildung und Kultur), des Hauptstadtkulturfonds und wird unterstützt vom Maxim Gorki Theater Berlin.

Anja Schneider wurde 1977 in Altenburg geboren, studierte von 1997 bis 2001 an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Ab der Spielzeit 2001/2002 war sie fünf Jahre am Schauspiel Leipzig engagiert. Hier arbeitete sie unter anderem mit Armin Petras. 2005 erhielt Anja Schneider den Otto-Kasten-Preis als Nachwuchsschauspielerin des Jahres. Seit 2006 spielte sie im Ensemble des Maxim Gorki Theaters Berlin und erhielt im Juni 2010 den Theaterpreis der Freunde des Maxim Gorki Theaters. Neben ihrer Arbeit am Theater war sie auch in unterschiedlichen Fernseh- und Kinofilmproduktionen zu sehen. Seit der Spielzeit 2013/2014 ist sie Ensemblemitglied am Schauspiel Stuttgart.

Es ist vorerst nur eine weitere Vorstellung geplant: am Sonntag, 9.11., 18 Uhr

Karten an den Theaterkassen, telefonische Reservierungen unter 03447-585160 oder 0365-8279105, online buchen unter www.tpthueringen.de

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