Im Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge wird Recha, die Tochter des reichen Juden Nathan, bei einem Hausbrand in letzter Sekunde von einem jungen Kreuzritter gerettet. Keiner von beiden ahnt, dass Recha keineswegs Nathans leibliches Kind ist, sondern adoptiert wurde. Nathans Haushälterin verlangt von Nathan, Rechas wahre, christliche Herkunft aufzudecken. Zur selben Zeit versucht der Sultan,
Nathan eine Falle zu stellen, um seine Kriegskasse aufzufüllen. Von verschiedenen Seiten in die Enge getrieben, wird Nathan zu einem Bekenntnis gedrängt …
Lessings »Nathan« ist ein Manifest der Aufklärung: Verständigung über kulturelle Grenzen hinweg ist möglich! In aller Konsequenz unterzieht Lessing die Begriffe Herkunft, Zugehörigkeit und Wahrheit einer Prüfung und entdeckt im Fremden das Gemeinsame. Aber müssen wir erst im Anderen uns selbst erkennen, um zur Toleranz fähig zu sein? Und gibt es wirklich eine universelle Vernunft,
die kulturelle Besonderheiten aufhebt?
Regie Hermann Schein
Bühne/ Kostüme Christiane Hercher
Mit Luise Audersch, Susanne Krassa; Andreas Guglielmetti, Konstantin Marsch, Ralph Martin, Sebastian Reck