Ein junger Tempelherr, der Nathans Tochter Recha aus den Flammen des brennenden Hauses errettete, verliebt sich in das jüdische Mädchen und setzt alle Mittel ein, um es zu gewinnen. Der zum religiösen Fanatiker erzogene Krieger lässt sich von einem Juden nicht abweisen. Schon gar nicht, wenn es stimmt, was dem Tempelherren zu Ohren kommt: dass Nathan gar nicht Rechas Vater sei. Sofort sind Denunziation und Hass im Spiel. Die Liebe des Christen zu Recha wird lebensgefährlich für Nathan. Nun muss er weise sein und sehr schlau. Geschichten erzählen kann Leben retten. Und Nathan kennt Geschichten … Er stiftet eine Konfessionen übergreifende Wahlverwandtschaft als Modell eines friedlichen Gemeinwesens, in dem die durch Kriege heimatlos gewordenen Individuen wie versprengte Teilchen zu einem neuen Ganzen zusammenwachsen sollen. Wenn sie können. Und wollen.
Nathan der Weise, das erste Blankversdrama in deutscher Sprache, das Lessing zwei Jahre vor seinem Tod verfasste, enthält dessen Credo in Hinblick auf Religion, Weltanschauung und Geschichtsphilosophie.
Der prominente Puppenspieler und Regisseur Nikolaus Habjan eröffnet mit seiner Version für Schauspieler/innen und Puppen heutige Bezugsfelder. Nach Das Missverständnis und der Uraufführung von Das Wechselbälgchen führt er zum dritten Mal Regie am Volkstheater.
Ein Spiel für Schauspieler/innen und Puppen
mit arabischen und englischen Übertiteln
Mit
Sultan Saladin: Gábor Biedermann
Sittah, dessen Schwester: Steffi Krautz
Nathan, ein reicher Jude in Jerusalem: Günter Franzmeier
Recha, dessen angenommene Tochter: Katharina Klar
Daja, die Gesellschafterin der Recha: Claudia Sabitzer
Ein junger Tempelherr: Christoph Rothenbuchner
Ein Klosterbruder: Stefan Suske
Regie und Puppenbau Nikolaus Habjan
Bühne Jakob Brossmann
Bühne und Kostüme für Schauspieler/innen und Puppen Denise Heschl
Licht Paul Grilj
Dramaturgie Heike Müller-Merten
Weitere Termine: 9. April um 15 Uhr, 15. April um 19.30 Uhr, 16. April um 15 Uhr sowie 26. April, 6., 8., 16., 28. Mai um 19.30 Uhr, 2. Juni um 18.30 Uhr sowie 7., 10., 14., 22. Juni jeweils um 19.30 Uhr