Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Nationaltheater Mannheim, Junge Oper: "Die Nachtigall" von Theo Loevendie nach dem Märchen von Hans Christian Andersen - Nationaltheater Mannheim, Junge Oper: "Die Nachtigall" von Theo Loevendie...Nationaltheater...

Nationaltheater Mannheim, Junge Oper: "Die Nachtigall" von Theo Loevendie nach dem Märchen von Hans Christian Andersen -

Premiere: 24. April 2010, 17.00 Uhr, Studio Werkhaus

ab 7 Jahren

So lieblich singt die kleine graue Nachtigall, dass dem Kaiser Tränen in die Augen treten. Sein Diener und der gesamte Hofstaat sind ebenfalls entzückt.

Doch dann bekommt der Kaiser eine funkelnde künstliche Nachtigall geschenkt, die auch schön singen kann und sehr taktfest ist – kann sie die echte Nachtigall ersetzen?

Drei Schauspieler und sieben Instrumentalisten (Klarinette, Fagott, Trompete, Posaune, Percussion, Violine und Kontrabass) erzählen die farbenreiche Geschichte mit Musik und Sprache in einer eigens für die Junge Oper eingerichteten Fassung. Die Musiker sind szenisch in das Geschehen integriert und werden als der Hofstaat des Kaisers fungieren, dessen Reich nicht mehr China ist, sondern ein anderes, weit entferntes großartiges Reich.

Der dänische Dichter und Schriftsteller Hans Christian Andersen (1805-1875) schrieb mehr als 160 Märchen, die an Sagen und historische Begebenheiten angelehnt sind und zu den bedeutsamsten Kunstmärchen gehören. Die Modernisierung, die in seiner Heimat in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzte, hat ihn nachhaltig beeinflusst und seine Texte zeugen davon, dass er sich intensiv mit den Veränderungen durch Industrie und Technik auseinandersetzte. Begeisterung für technische Finesse mischt sich mit dem Gefühl einer Gefährdung durch die blendenden Möglichkeiten der Technik.

Den Konflikt von natürlicher Lebendigkeit und technischer Exaktheit greift der niederländische Komponist Theo Loevendie auf und überträgt sie in seine Kompositionstechnik: Die dichten Klangflächen changieren zwischen Chaos und klarer Struktur und zeigen Elemente der Neuen Musik, des Jazz und afrikanischer Musikkulturen.

Theo Loevendie (geboren am 17. September 1930 in Amsterdam) ist Jazzmusiker und einer der international herausragenden Komponisten der Niederlande. Loevendie studierte Komposition und Klarinette am Konservatorium von Amsterdam. Er hat sich bis in die 1960er Jahre ausschließlich als Jazzmusiker betätigt. Loevendie trat auf relevanten europäischen Festivals wie in Antibes/Juan les Pins dem Montreux Jazz Festival, in Molde und auf dem Jazz Jamboree Warschau auf.

Anschließend war er ab 1970 als Professor für Tonsatz an verschiedenen Konservatorien tätig, bis 1988 in Rotterdam, bis 1997 in Den Haag und zuletzt in Amsterdam. Seit 1968 schreibt Loevendie Werke im Bereich der Neuen Musik. Neben Orchesterkompositionen hat er auch das Musikmärchen Des Kaisers Nachtigall (nach Hans Christian Andersen) und vier Opern verfasst.

Loevendie wurde sowohl für seine Tätigkeit als Jazzmusiker als auch als Komponist vielfach ausgezeichnet und erhielt u. a. 1982 den Edison Music Award für Des Kaisers Nachtigall (1979).

Inszenierung: Taki Papaconstantinou Bühne: Christian Thurm Kostüme: Eva Roos Dramaturgie: Anselm Dalferth Musikalische Einstudierung: Tilman Wildt

Es spielen: David Benito Garcia, Nikolai Jegorow, Maike Wehmeier; Csaba Asboth, Thorsten Gellings, Michael Kaulartz, Annette Schilli, Sarah Slater, Karoline Willers, Julia Zinn

Die Junge Oper wird präsentiert von MVV Energie.

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Nationaltheater Mannheim.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

"Soirée Ravel" von Bridget Breiner / Richard Siegal in der Deutschen Oper am Rhein

Zu Ehren von Maurice Ravels 150.Geburtstag haben die Choreographen Bridget Breiner und Richard Siegal für die Deutsche Oper am Rhein einen Ballettabend mit vier neuen Stücken zu seiner Musik…

Von: Dagmar Kurtz

Gerissene Herzen -- "Die Gischt der Tage" nach dem Roman von Boris Vian im Düsseldorfer Schauspielhaus

Paris der Nachkriegszeit. Jazzmusik und die philosophische Strömung des Existenzialismus sind bei den französischen Intellektuellen populär. Boris Vian veröffentlicht 1946 seinen Roman "L’Écume des…

Von: Dagmar Kurtz

STRAHLKRAFT UND KLANGZAUBER -- Ardey Saxophonquartett im Schloss Bietigheim-Bissingen

Der Belgier Adolphe Sax hat das Saxophon im 19. Jahrhundert erfunden. Und bei seiner reizvollen Matinee im Schloss unterstrich das Ardey Saxophonquartett die Bedeutung dieses Instruments für die…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRENDES SPRACHKONZERT -- "Die Politiker" von Wolfram Lotz als Produktion der Schauspielschule im Wilhelmatheater STUTTGART

Dieses Stück ist eigentlich ein einsames Gedicht, das hier als Produktion der Schauspielschule und des Instituts Jazz & Pop der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart in der…

MIT UNBÄNDIGER MUSIZIERLUST -- Neue CD-Box: Wolfgang Amadeus Mozarts Streichquintette bei alpha classics

"Spunicunifait" ist eines der erfundenen Wörter, die Mozart seinem "Bäsle" schrieb - und so nennt sich auch das Ensemble auf dieser besonderen CD-Box. Mancher sieht eine Verbindung zu Kaninchenhaaren.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche