Die Qualität ihrer künstlerischen Arbeit und ihre Fähigkeit mit Menschen umzugehen haben die Findungskommission und den Verwaltungsrat überzeugt. Mit Barbara Frey wird zum ersten Mal eine Frau und erst noch eine Schweizerin die künstlerische Entwicklung des Schauspielhauses prägen, die sich nach mehreren Jahren im Ausland wieder mit der Schweiz und mit Zürich auseinandersetzen will.
Barbara Frey wurde 1963 in Basel geboren. Sie studierte Germanistik und Philosophie an der Universität Zürich und war in dieser Zeit als Schlagzeugerin und Songschreiberin tätig. Ab 1988 arbeitete sie als Regieassistentin, Musikerin und Schauspielerin am Theater Basel. Von 1992 an inszenierte sie in Basel, am Nationaltheater Mannheim, am Theater Neumarkt Zürich und am Schauspielhaus Hamburg, arbeitete aber auch kontinuierlich mit freien Gruppen und entwickelte Theaterprojekte. Mit Beginn der Spielzeit 1999/2000 wurde Frey für zwei Jahre Hausregisseurin an der Schaubühne Berlin. Seit 2002 inszeniert sie vorwiegend am Burgtheater Wien, am Theater Basel und am Bayerischen Staatsschauspiel München. Mit ihrer Inszenierung von Tschechows «Onkel Wanja» wurde sie zum Theatertreffen 2004 eingeladen. Seit der Saison 2005/06 ist Frey feste Regisseurin am Deutschen Theater Berlin. Hier inszenierte sie nach ihrer Neuinterpretation von Lessings «Minna von Barnhelm» Tschechows «Der Kirschgarten» sowie «Medea» von Euripides.
In Zürich inszenierte Barbara Frey in der vergangenen Spielzeit Henrik Ibsens «John Gabriel Borkman». Zurzeit wird von ihr Arthur Schnitzlers «Reigen» mit grossem Erfolg im Pfauen gezeigt.