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neuebuehnevillach: "Phaidon" von Plato

3. und 8. Juni 2008, 20.00 Uhr

Nach der Übertragung von Friedrich Schleiermacher, 1811

Plato beschreibt in seinem berühmten Text „Phaidon“ den letzten Tag im Leben von Sokrates. Der Prozess gegen Sokrates wegen Gotteslästerung endete mit: Tod durch Gift.

Eigentlich war es eine Intrige, die Sokrates in diese auswegslose Situation brachte. Sokrates sitzt also in der Todeszelle, soll am Abend hingerichtet werden und philosophiert mit seinen Freunden. Es wird mit strenger Logik über die Berechtigung der Todesangst diskutiert. Und man denkt nach, über den Begriff „Seele“ und was von den Überlieferungen zu halten sei, die über das Sein nach dem Tod berichten.

Sokrates ist in den Überlieferungen von Plato trotz der Klarheit seiner Erscheinung eine bis ins leibliche geheimnisvolle Gestalt von unverwüstlicher Gesundheit, vollkommener Bedürfnislosigkeit und erstaunlicher Trinkfestigkeit - wenn er zum Trinken gezwungen wird. Alles was Sokrates sagt, ist im Grunde unfasslich, was er sagt und tut scheint immer auch etwas anderes bedeuten zu können.

„Der PHAIDON gehört zu den wenigen “Dokumenten der Menschheit”. Die Menschen des Altertums lasen ihn bis in späte Jahrhunderte und nahmen die Figur des sterbenden Sokrates als neues Ideal an, anstelle jenes älteren Heldenideals eines Achilles. Man kann PHAIDON nicht lesen, ohne ergriffen zu werden im Denken selber. Hier ist Anspruch ohne Fanatismus, höchste Möglichkeit ohne Verfestigung in Moral, Sich-offen-halten für den überraschenden Punkt der jeweiligen Wahrheit.“ (Luciano De Crescenzo)

Mit Anselm Lipgens, Hagnot Elischka

Regie: Michael Aichhorn

Eine Koproduktion von EINMALIGES GASTSPIEL und W.U.T.

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