Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Neuproduktion des Opernstudios der Staatsoper München: Così fan tutteNeuproduktion des Opernstudios der Staatsoper München: Così fan tutteNeuproduktion des...

Neuproduktion des Opernstudios der Staatsoper München: Così fan tutte

Premiere am 2. April 2009, 19.00 Uhr, Cuvilliés-Theater

Così fan tutte, eine weitere Mozart-Oper, feiert Premiere im neu restaurierten Cuvilliés-Theater, das im Juni letzten Jahres mit Idomeneo feierlich wiedereröffnet wurde. Auch die letzte Neuinszenierung von Così fan tutte 1993 durch Dieter Dorn und Jürgen Rose fand auf dieser Bühne statt.

Nun präsentieren dort die Mitglieder des Opernstudios eine neue Interpretation dieses Werks in der Regie von Tobias Kratzer. Die jungen Sänger haben damit Gelegenheit, die im Rahmen ihres umfangreichen Ausbildungsprogramms an der Bayerischen Staatsoper erworbenen Erfahrungen und Fähigkeiten in einer eigens von ihnen gestalteten Produktion umzusetzen.

Für Tobias Kratzer stehen bei der Neuinszenierung von Così fan tutte mehr als nur die Frage nach Treue und Untreue im Mittelpunkt. Vielmehr ist es die Wandlung der Protagonisten: Am Ende des leichtfertig in Gang gesetzten Verwirrspiels um die Treueprobe zweier Freunde sind sie gezwungen, ihre so gefestigt geglaubten Lebensentwürfe in Frage zu stellen. Denn nicht allein die Frauen bleiben scheinbar beschämt als treulos entblößt zurück, auch die Herren der Schöpfung müssen erleben, wie sich aus ihrem Spiel ernsthafte Gefühle entwickeln – und sie von ihrer Wette selbst geschlagen werden. Doch das Spiel der Paare ist über den historischen Zusammenhang hinaus ein Spiel mit den Identitäten der Protagonisten, denn Dorabella, Fiordiligi, Guglielmo und Ferrando erleben, wie sie selbst in der neuen Situation ungeahnte Energien entwickeln, wie sie einen Trieb zum Spiel und zum Ausloten der eigenen Emotionalität entwickeln, der ihnen bisher fremd war. Brodelnd wie auf einem Vulkan heizen die Beteiligten ein Spiel um Masken, Rollen und Emotionen an, agieren auf doppeltem Boden – und das so virtuos und beizeiten auch frivol, dass sich das Spiel als eigene Wahrheit entpuppt: der Partnertausch als Katalysator enthemmter Identität.

Für diese szenische Interpretation arbeitet Tobias Kratzer mit dem Bühnen- und Kostümbildner Rainer Sellmaier zusammen, mit dem er bereits zahlreiche Preise gewann; so 2008 den ersten und alle anderen im Rahmen des Wettebewerbs vergebenen Sonderpreise des Grazer Ring Awards für die Inszenierung von Verdis Rigoletto.

Die musikalische Leitung übernimmt der Nachwuchsdirigent Eugen Tzigane, der jüngst den zweiten Preis beim Internationalen Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti in Frankfurt gewann und in der letzten Spielzeit Alan Gilbert bei den Königlichen Philharmonikern in Stockholm assistierte. Er dirigiert das junge Ensemble mit Laura Nicorescu und Angela Brower als Fiordiligi und Dorabella, Todd Boyce/Christopher Magiera und Hu-Chul Lee in den Rollen des Guglielmo und Ferrrando, sowie Mirela Bunoaica/Tara Erraught (Despina) und Marco Filippo Romano (Don Alfonso).

Weitere Vorstellungen

am 5. April, 7. April und 13. April, jeweils um 19.00 Uhr

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

ZAUBEREI UND KABARETT VERBUNDEN -- Kabarett mit Thomas Fröschle im Glasperlenspiel ASPERG

"Investigative Comedy vom Feinsten" präsentierte Thomas Fröschle im Glasperlenspiel, wobei er auf die Verwechslung mit "Äffle und Pferdle" gleich zu Beginn hinwies. Zauberkunst und Kabarett wurden…

Von: ALEXANDER WALTHER

VOM MEERESUNGEHEUER VERSCHLUCKT -- : "Pinocchios Abenteuer" von Lucia Ronchetti bei der Jungen Oper im Nord Stuttgart

Die Regisseurin Teresa Hoffmann versetzt Pinocchios Abenteuer in ihrer farbenprächtigen Inszenierung in eine fantastische Zwischenwelt. Damit wird ein Spielraum geöffnet, in dem Regeln gelten, die…

Von: ALEXANDER WALTHER

SICH SELBST BESIEGEN -- "Der Drache" von Jewgeni Schwarz im Theater Atelier STUTTGART

In seiner Inszenierung beschreibt Vladislav Grakovski eine beklemmende Situation. Das Bühnenbild von Vadim Zimmermann und die Kostüme von Lara Grakovski unterstreichen diese unheimliche Atmosphäre.…

Von: ALEXANDER WALTHER

WELTEN TREFFEN AUFEINANDER -- "Buddenbrooks" von Thomas Mann im Schauspielhaus STUTTGART

Zum 150. Geburtstag von Thomas Mann zeigt das Schauspiel Stuttgart seinen Roman "Buddenbrooks" in einer Fassung von John von Düffel. Die Inszenierung von Amelie Niermeyer legt Wert auf die inneren…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche