Um ihrem Klassenkameraden das Gegenteil zu beweisen, beginnen die anderen nach Gegenständen zu suchen, die ihnen wichtig sind, die ihm die Bedeutung des Lebens verdeutlichen sollen. Jeweils ein Schüler darf bestimmen, von welchem ihm besonders wichtigen Gegenstand ein Anderer sich trennen muss. Ein „Berg der Bedeutung" entsteht und wächst von Tag zu Tag. Fahrräder, teure Schuhe, Sportutensilien… Doch der Auswahlprozess eskaliert mehr und mehr, treffsicher beginnen die Schüler, auf die wunden Punkte der anderen zu zielen. Dient das noch dem eigentlichen Zweck, oder geht es nur noch darum den anderen zu verletzten oder zu demütigen?
Als einer der Schüler schwer verletzt wird, fliegt das merkwürdige Treiben auf. Lehrer und Eltern sind schockiert über das, was ihre Kinder angerichtet haben. Doch die Medien stürzen sich auf den Vorfall, erklären den „Berg der Bedeutung" zu einem herausragenden Kunstwerk und ersparen den Kindern und ihren Eltern zunächst, sich allzu kritisch mit den Vorfällen auseinanderzusetzen. Für einige Millionen Kronen soll der ‚Berg‘ an ein Museum verkauft werden, doch kurz zuvor brennt er nieder, und in den Flammen stirbt auch Pierre Anthon. Sein Tod ist kein Unfall… Er hat das schnöde Geschäft mit den angeblich wichtigsten Dingen des Lebens als das entlarvt, was es ist: Ein neuer Beweis dafür, dass seinen Mitschülern gar nichts etwas wert ist: „Wie kann man verkaufen, was einem angeblich alles bedeutet?" Diese Frage bezahlt er mit dem Leben.
Eine erschütternde Parabel über das Erwachsenwerden, Erziehung und Gewalt in unserer Gesellschaft.
Der dänischen Autorin Janne Teller gelang mit ihrem Jugendbuch 'Nichts' ein großer Erfolg, obwohl der Roman sehr kontrovers diskutiert wird und die Lektüre in Schulen in Dänemark zeitweise verboten war. Die deutsche Übersetzung erschien 2010 und findet sich seitdem auf den Jugendbuch-Bestsellerlisten. Andreas Erdmann hat den Roman für die Bühne bearbeitet, sein Stück gehört derzeit zu den bundesweit meistgespielten Jugendstücken.
Zur Autorin:
Janne Teller, 1964 in Kopenhagen geboren, wurde mit dem Kinderbuchpreis des dänischen Kulturministeriums und dem wichtigsten Kinder- und Jugendbuchpreis der USA, dem Printz Award, ausgezeichnet. Der Roman ‚Nichts‘ mit dem Untertitel ‚Was im Leben wichtig ist‘ darf in verschiedenen europäischen Ländern, wie Frankreich und Norwegen nicht in der Schule gelesen werden. Das Jugendbuch über Nihilismus und sinnlose Konventionen der Erwachsenen führte zu intensiven und kontroversen Debatten, ist auch in Deutschland ein Bestseller geworden und ist eine wichtige Schullektüre, die reichlich Themen für die Fächer Religion, Sozialkunde, Ethik u.a. liefert.
inszenierung:
stefan herrmann
empfohlen für zuschauer
ab 13 jahren