Im Pflaumenbaum des elterlichen Vorgartens sitzend, pfeffert er ihnen fortan unreife Früchte und provozierende Worte um die Ohren. Pierre Anthon spricht vom Sterben und der Sinnlosigkeit des Lebens – unerträglich für die anderen Siebtklässler, die nach Bedeutung streben und etwas werden wollen. Die Gruppe beschließt, ihm den schlagenden Beweis für die Existenz von Bedeutung zu liefern. Im Sägewerk am Rande der Stadt trägt sie wertvolle Dinge zusammen: Lieblingssandalen, Tagebuch und Adoptionsurkunde wandern auf den „Berg der Bedeutung” – beeindrucken den nihilistischen Mitschüler aber nicht im Geringsten. Er bleibt im Baum hocken und belächelt ihre Bemühungen. Die wachsende Verzweiflung der übrigen Schüler setzt eine Kettenreaktion in Gang, deren katastrophale Auswirkungen nicht mehr zu beheben sind. Immer überzeugendere, drastischere Opfer sind gefordert und lassen die Gewaltbereitschaft innerhalb der Gruppe gefährlich steigen.
Janne Teller hat mit „NICHTS. Was im Leben wichtig ist” eine mutige Parabel über die Suche nach dem Sinn des Lebens geschrieben. Ein Gedankenexperiment, weit mehr als ein Jugendroman, das auch Erwachsene in seinen Bann zieht. Nachdem Tellers Geschichte über die menschliche Sehnsucht nach Bedeutung zunächst an dänischen Schulen verboten war, wurde sie 2001 mit dem Kinderbuchpreis des dänischen Kulturministeriums ausgezeichnet. Die Bühnenfassung kam in der vergangenen Spielzeit am Düsseldorfer Schauspielhaus zur Deutschsprachigen Erstaufführung.
Regisseur Karsten Dahlem wurde 1975 geboren. Nach Abschluss des Schauspielstudiums an der Folkwang Universität der Künste Essen war er als festes Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Dresden, am Volkstheater München und am Wiener Volkstheater engagiert. Es folgten Gastengagements am Maxim Gorki Theater Berlin, Schauspielhaus Bochum und an der Schaubühne Berlin sowie diverse Film- und Fernsehrollen. Als Regisseur arbeitete er u. a. am Maxim Gorki Theater, am Kinder- und Jugendtheater in Wien, am Theater Bremen, Theater Oberhausen und am Landestheater Linz, wo er für seine Inszenierung „Moby Dick” mit dem österreichischen STELLA-Theaterpreis in der Kategorie „Herausragende Produktion für Kinder” ausgezeichnet wurde. Dahlem ist zudem als Drehbuchautor und Gastdozent am Konservatorium Wien und an der Folkwang Universität der Künste Essen tätig.
Für das Schauspiel Essen inszenierte er bereits Hartmut El Kurdis „Angstmän. Ein panisches Kammerspiel für alle ab 8 Jahren”.
Bühne und Kostüme: Inga Timm; Dramaturgie: Judith Heese.
Neben Tobias Roth wirken mit: Elisabeth Müller, Floriane Kleinpaß, Elisabeth Wolle, Johann David Talinski, David Simon.
Bühnenfassung von Andreas Erdmann
Für Jugendliche ab 14 Jahren
Kartenvorverkauf: TicketCenter der Theater und Philharmonie Essen,
Tel.: 0201/81 22-200, oder unter tickets@theater-essen.de