Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Oper Frankfurt: Georg Philipp Telemanns "Pimpinone oder Die ungleiche Heirat" Oper Frankfurt: Georg Philipp Telemanns "Pimpinone oder Die ungleiche Heirat" Oper Frankfurt: Georg...

Oper Frankfurt: Georg Philipp Telemanns "Pimpinone oder Die ungleiche Heirat"

Premiere 15. Juni 2010, um 19.30 Uhr ins Bockenheimer Depot

Er gehört zu den großen „Frankfurter“ Komponisten, und von allen mit dieser Stadt verbundenen Tonsetzern war er zu seiner Zeit wohl der mit Abstand berühmteste.

Georg Philipp Telemann (1681-1767) kam 1712 aus Eisenach nach Frankfurt und stand über Jahre unangefochten an der Spitze des hiesigen städtischen Musiklebens. Binnen kurzer Zeit brachte er es in Frankfurt zu einem der bestbezahlten Angestellten der Stadt. Dafür arbeitete er auch rund um die Uhr. Sein Wunsch, für das Musiktheater zu schreiben, führte ihn schließlich nach Hamburg, wo er 1721 die Leitung der Oper am Gänsemarkt übernahm. Er komponierte für dieses Theater rund fünfundzwanzig Opern (von denen die meisten verschollen sind) und gelangte in wenigen Jahren zu Weltruhm.

Das immerwährende Spannungsverhältnis zwischen den Geschlechtern war ihm durch die unter keinem guten Stern stehende Ehe mit der gebürtigen Frankfurterin Maria Catharina Textor persönlich wohlbekannt, und er thematisierte dies auch in seinen Bühnenwerken. Eines davon ist Pimpinone oder Die ungleiche Heirat. Dabei handelt es sich um keine eigenständige Oper, vielmehr sollte das Stück „als lustiges Zwischenspiel“ eine Aufführung von Händels Tamerlano auflockern. Am 27. September 1725 fand die Uraufführung an der Hamburger Gänsemarktoper statt. Das Publikum war begeistert, das Werk wurde Telemanns größter Bühnenerfolg. Im 19. Jahrhundert verschwand Pimpinone von den Bühnen und geriet in Vergessenheit, um erst im Zuge der Telemann-Renaissance des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt zu werden.

Zum Inhalt: Die junge Vespetta ist so schlau wie hübsch, aber sie ist noch nicht da, wo sie hin möchte. Das will sie ändern. Pimpinone ist alt und reich, hat aber keine Frau. Deswegen braucht er zuallererst Hauspersonal. Das fügt sich zunächst gut – denkt Pimpinone. Vespetta aber denkt weiter. Und ehe er sich versieht, ist Pimpinone nicht nur Arbeitgeber eines Zimmermädchens, sondern auch noch ihr Bräutigam und Ehemann und damit gefangen in einem Netz, aus dem er zeit seines Lebens nicht mehr herausfinden wird.

Mit dieser Produktion präsentiert die Oper Frankfurt im Depot 2, der neu eingerichteten Studiobühne im Bockenheimer Depot, ein junges Team aus den eigenen Reihen: Die musikalische Leitung liegt bei Karsten Januschke, der seit Anfang der Spielzeit 2008/09 als Solorepetitor an der Oper Frankfurt tätig ist. Besondere Aufmerksamkeit erregte er hier 2009/10 als Dirigent des Kinderkonzerts Die kleine Meerjungfrau mit Sunnyi Melles, einer Komposition von Lior Navok nach Hans Christian Andersen. Vor seinem Engagement in Frankfurt war er als Pianist an der Wiener Staatsoper verpflichtet, wo er ebenfalls eine Kinderoper dirigierte.

Die Inszenierung stammt von Fabian von Matt, der seit 2007 als Spielleiter an der Oper Frankfurt arbeitet. Darüber hinaus wurde ihm 2010 eine Neuinszenierung von Verdis Falstaff am Teatro Avenida in Buenos Aires anvertraut, wo er schon 2007 mit Wagners Der fliegende Holländer und 2009 mit Menottis The Consul erfolgreich war. Der ukrainische Bariton Yuriy Tsiple gehört zu den Mitgliedern der „ersten Stunde“ des 2008 entstandenen Opernstudios und hat u.a. 2008/09 als Roberto in Mozarts La finta giardiniera im Bockenheimer Depot auf sich aufmerksam gemacht. Seit 2004 bereichert die schwedische Sopranistin Anna Ryberg das hiesige Ensemble. Zuletzt war sie als Mrs. Julian in Brittens Owen Wingrave im Bockenheimer Depot erfolgreich. In einer von der Regie konzipierten Rahmenhandlung übernimmt der Darsteller Jörg Schäfer die Rolle des Therapeuten.

PIMPINONE ODER DIE UNGLEICHE HEIRAT

Intermezzo giocoso in drei Akten von Georg Philipp Telemann

Text von Johann Philipp Praetorius

nach dem Libretto von Pietro Pariato zu den Intermezzi comici musicali Pimpinone von Tomaso Albinoni

In deutscher Sprache

Musikalische Leitung: Karsten Januschke

Inszenierung: Fabian von Matt

Bühnenbild: Verena Neumann

Kostüme: Dorothee Joisten

Dramaturgie: Malte Krasting

Licht: Alexander Kirpacz

Pimpinone: Yuriy Tsiple

Vespetta: Anna Ryberg

Der Therapeut: Jörg Schäfer

Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Weitere Vorstellungen: 17., 19. Juni 2010

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Preise: € 20 zzgl. 12,5% Vorverkaufsgebühr

(außer an der Vorverkaufs- und Abendkasse der Oper Frankfurt)

Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, per Ticket-Hotline 069 – 13 40 400 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 20 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

STIMMUNGSVOLL UND BEWEGEND -- "sparda klassik open air" auf der Freilichtbühne Killesberg STUTTGART

Die Singenden Grundschulen "SingGrund" Filderstadt sowie die Band "POPcorn" unter der kompetenten Leitung von Monika Grauschopf eröffneten dieses Open-Air-Konzert mit "Jetzt geht's los" von Uli Führe.…

Von: ALEXANDER WALTHER

KÖNIGSTHEMA VOLLER ERHABENHEIT -- Neue CD mit Bachs "Kunst der Fuge" mit dem Ensemble il Gusto Barocco bei Berlin Classics

Die kunstvoll-abwechslungsreichen Fugen von Johann Sebastian Bach werden vom Stuttgarter Ensemble il Gusto Barocco sehr ausgewogen und transparent musiziert. Unter der inspirierenden Leitung von Jörg…

Von: ALEXANDER WALTHER

WALZER IN ALLEN SCHATTIERUNGEN -- Monrepos Open Air bei den Schlossfestspielen LUDWIGSBURG

Unter dem Motto "Turned up" eröffnete das Orchester des Goethe-Gymnasiums Ludwigsburg unter der inspirierenden Leitung von Benedikt Vennefrohne diesen besonderen Abend mit der Konzertsuite aus…

Von: ALEXANDER WALTHER

STÜRMISCHE GLUT -- SWR Symphonieorchester unter Markus Poschner in der Liederhalle STUTTGART

Goethes "Egmont" inspirierte Ludwig van Beethoven im Jahre 1810 zu einer Schauspielmusik, die in keiner ihrer verschiedenartigen Nummern erkennen lässt, dass es sich dabei um ein Auftragswerk…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLE SPRÜNGE -- Arabella Steinbacher im Ordenssaal bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen

Stimmungsvolle Werke hatte sich die Geigerin Arabella Steinbacher zusammen mit dem Pianisten Peter von Wienhardt ausgewählt. Im Arrangement von Jascha Heifetz erklangen zunächst vier leidenschaftlich…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche